Wer je in seinem Leben in die Organisation einer Hochzeit involviert war, weiß, wie viele Faktoren es dabei zu bedenken und zu planen gilt – und vor allem auch zu bezahlen. Das Brautkleid und die Ringe sind dabei erst der Anfang, es fallen Kosten an für die Location, das Essen, die Blumen, die Musik und zig große und kleine Dinge mehr.

Haben Sie "klein" geheiratet?
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Eine Hochzeit planen: Nervenaufreibend und kostspielig

Die Planung einer Hochzeit ist für gewöhnlich mit monatelangem Stress verbunden, die Kosten explodieren gerne, und jedes Dienstleistungsunternehmen besteht gefühlt auf drei persönlichen Terminen, um ja nichts dem Zufall zu überlassen. Man hat schlaflose Nächte wegen Fragen, wie wer unbedingt eingeladen werden muss und was passiert, wenn man diese oder jene Person nicht auf die Gästeliste setzt. Und auch die Befindlichkeiten rund um diesen "schönsten Tag im Leben" sind nicht zu vernachlässigen: Da gibt es Verwandte, die sich ungefragt in alles einmischen, und womöglich beleidigte Reaktionen darauf, wer so wichtige Rollen wie Trauzeugin oder Trauzeuge übernehmen darf. Man hat am laufenden Band Entscheidungen zu treffen und zittert womöglich bis zum Schluss über Dinge, die außerhalb des eigenen Einflussbereichs liegen – wie etwa das Wetter am großen Tag.

Angesichts dessen ist es kein Wunder, wenn prinzipiell heiratswillige Paare absolut keine Lust verspüren, sich diesen ganzen Wahnsinn anzutun, und sich stattdessen für eine "Micro-Wedding" oder "Tiny Wedding" entscheiden, nur mit ganz wenigen Gästen – oder überhaupt nur zu zweit. Letzteres bedeutet absoluten Minimalismus: Man braucht wenig mehr als einen Termin beim zuständigen Standesamt, wo man ein Dokument unterschreibt, und schon ist man ohne großes Brimborium verheiratet. Dazu lädt man einfach niemanden ein, selbst ein Trauzeuge oder eine Trauzeugin sind kein Muss. Auch ein teures Brautkleid, das man nur dieses eine Mal im Leben trägt, sparen sich manche, und ob man unbedingt einen Blumenstrauß dazu braucht, ist auch eine rein persönliche Entscheidung. Möglicherweise geht man danach zusammen mehr oder weniger schön essen, aber vielleicht auch nicht einmal das.

Der Grundgedanke ist: Man hat sich als Paar füreinander entschieden – große Gesten sind dafür nicht nötig, und von übertrieben inszenierter Romantik hält man möglicherweise auch wenig. Vielleicht gab es auch gar keinen feierlichen Antrag, sondern einfach ein offenes Gespräch darüber, dass man sich liebt und sein ganzes weiteres Leben zusammen verbringen möchte. Kurzum: Eine Tiny Wedding kann ein idealer Weg sein, sich den Stress und die Kosten einer aufwendigen Hochzeit zu sparen – wenn es für beide passt und keinen faulen Kompromiss darstellt.

Haben Sie minimalistisch geheiratet?

Wäre eine Micro-Wedding für Sie denkbar – oder sind Sie bereits auf ganz einfache und rasche Art den Bund der Ehe eingegangen? Wie genau sah Ihre reduzierte Hochzeit aus? Wie fühlten Sie sich dabei – und war diese Entscheidung auch rückblickend richtig, oder hatten Sie irgendwann das Gefühl, etwas versäumt zu haben? Berichten Sie im Forum! (Daniela Herger, 19.5.2023)