Das goldene Klavier war Gegenstand zahlreicher Diskussionen.

Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Wie die Tageszeitung "Kurier" berichtet, wird der umstrittene vergoldete Bösendorfer-Flügel der Marke Secession nicht mehr lange im Parlament zu sehen sein. Der Mietvertrag für das Klavier soll nicht mehr verlängert werden. An seine Stelle soll nun offenbar ein "schlichtes, schwarzes Klavier" treten, wie die APA erfuhr.

Für den vergoldeten Flügel fiel eine monatliche Miete von rund 3.000 Euro an – eine Summe, die für hitzige Debatten innerhalb und außerhalb des Parlaments sorgte. Im März dieses Jahres klebte sich etwa ein Mindestpensionist aus Protest gegen "das Sinnbild von Dekadenz und Abgehobenheit" an dem Klavier fest.

Doch kein Ankauf

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) wurde vorgeworfen, er habe die Entscheidung über die Anschaffung des Klaviers allein getroffen. Sobotka selbst verteidigte dies bis dato stets. Im April dieses Jahres hatte der Nationalratspräsident noch darüber nachgedacht, den Flügel anzukaufen. Die Kosten dafür hätten sich demnach auf etwa 140.000 Euro belaufen. Man wollte "alle Optionen prüfen".

Für die Kaufvariante hat man sich nun offenbar doch nicht entschieden. Wie der "Kurier" berichtet, sei "aus gut informierten Kreisen" zu hören, dass der Mietvertrag nun nicht mehr verlängert werde. Die Entscheidung über eine Verlängerung sei sechs Monate nach der Anschaffung angestanden. Den Entschluss, sich von dem vergoldeten Klavier zu trennen, soll Sobotka dem Medienbericht zufolge bei der Präsidiale im Parlament den Klubobleuten der fünf Fraktionen mitgeteilt haben. (kir, APA, 19.5.2023)