Harrison Ford (80) wurde in Cannes für sein Lebenswerk geehrt.

Foto: Reuters/ Yora Nardi

Ein Film mit Indiana Jones beginnt mit einer langen und atemberaubenden Actionsequenz. Da macht wohl auch der jetzt in Cannes vorgestellte fünfte und letzte Teil der Saga namens "Indiana Jones und das Rad des Schicksals" keine Ausnahme. Während einer traditionellen Verfolgungsjagd wird der Titelheld, den wir uns grundsätzlich als heute schon etwas älteren Grabräuber mit Archäologieprofessur vorzustellen haben, sehr gern auch von bösen Nazis gejagt.

Das Tempo ist atemberaubend, Dinge explodieren, der selbstironische Titelheld begeht lustige Morde im Selbstverteidigungsmodus. Seit dem ersten Teil von 1981 werden auch gern diverse Bewohner diverser Weltgegenden, durch die die wilde Jagd geht, etwas klischeehaft dargestellt. Als Vorbild für Indiana Jones diente wohl auch der rasende Reporter Tim aus der belgischen Comicserie "Tim und Struppi", die ja vom "Indiana"-Originalregisseur Steven Spielberg ebenfalls verfilmt wurde.

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Nach der ersten Jagd gibt es dann meist Probleme mit der Verwandtschaft und vor allem mit meist auch nicht gerade frei von Klischees dargestellten Frauen. Unter der Regie von James Mangold hat Harrison Ford dieses Mal Probleme mit seiner Patentochter. Sie ist hinter dem Rad des Schicksals her, einem Artefakt, mit dem man Zeitreisen unternehmen kann, um den Lauf der Geschichte zu ändern. Frage nicht. Wir schreiben das Jahr 1969, dem guten Stück jagt natürlich auch ein alter, von Mads Mikkelsen gegebener Nazi hinterher. Er geht über Leichen.

Keine Atempause, Blockbuster werden gemacht

Gegen Ende wird sich ein Film mit Indiana Jones gewöhnlich noch erheblich steigern. Man will ja auch die neuesten technischen Errungenschaften der Filmindustrie bezüglich Verfolgungsjagden herzeigen. Keine Atempause, Blockbuster werden gemacht.

Harrison Ford kam spät zum Film. Der Schauspieler musste sich und seine Familie vor seinem Durchbruch als Han Solo in Star Wars 1977 unter anderem auch als Tischler oder Roadie durchbringen. Han Solo spielte er insgesamt auch fünf Mal. Nach dem Debüt als Indiana Jones mit 37 Jahren folgten Hauptrollen in "Blade Runner", "Auf der Flucht" oder "Air Force One". Zuletzt sah man ihn in der Oldies-Komödie "The Expendables 3" mit anderen rüstigen Actionhelden wie Sylvester Stallone oder Bruce Willis. Seit 2002 ist Ford in dritter Ehe mit Schauspielkollegin Calista Flockhart ("Ally McBeal") liiert. Insgesamt kann er auf die Erziehung von fünf Kindern zurückblicken. (Christian Schachinger, 20.5.2023)