Swarovski hatte in den vergangenen Jahren mit der eigenen Konzernführung und der Corona-Pandemie zu kämpfen.

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Wattens/Innsbrucker – Der tiroler Kristallkonzern Swarovski hat Anfang Mai die Arbeitszeit für Teile der Belegschaft am Stammsitz in Wattens (Bezirk Innsbruck-Land) verkürzt. 250 Mitarbeitende in der Produktion arbeiten bis vorerst Ende August 80 Prozent, der Lohn werde auf 90 Prozent gekürzt. Grund seien nach hinten verschobene Aufträge. Das berichtete die "Tiroler Tageszeitung" (TT) am Samstag unter Berufung auf das Unternehmen und den Zentralbetriebsrat.

Es gebe eine entsprechende Vereinbarung mit dem Konzern, wurde Zentralbetriebsrat-Vorsitzende Selina Stärz zitiert. Statt einem Sechs-Tage-Schichtbetrieb gelte ein Fünf-Tage-Modell für die Betroffenen in den Bereichen Schleifen, Apparatebau, Veredeln und Qualitätssicherung.

Keine offizielle "Kurzarbeit"

Zudem sollen Überstunden reduziert und Resturlaubstage abgebaut werden. Die Maßnahmen sollen Jobs halten. Man könne damit "rascher und flexibler auf die sich laufend verändernden Marktbedingungen reagieren", so das Unternehmen. Insgesamt sind in Wattens rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Um eine offizielle "Kurzarbeit" handle es sich nicht, eine solche sei beim AMS Tirol nicht beantragt worden, hieß es im "TT"-Bericht. Anfang März hatte der Swarovski von einem Umsatzplus von zehn Prozent im Geschäftsjahr 2022 berichtet. Der Kristallkonzern erzielte einen Umsatz von 1,83 Milliarden Euro. Nach drei Jahren mit erheblichen Verlusten habe 2022 mit einer "sehr starken Verbesserung auf ein nahezu positives Ergebnis" geendet, hieß es. In den vergangenen Jahren hatte Swarovski mit einigen Turbulenzen zu kämpfen gehabt, zum einen in der Konzernführung, zum anderen wirtschaftlich aufgrund der Corona-Pandemie. (APA, red, 20.5.2023)