Filip Stojkovic (LASK/links) und Marco Grüll (SK Rapid Wien).

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Rapid bejubelt das 1:0. Am Ende aber rettete Goiginger einen Punkt für den LASK.

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Wien – Guido Burgstaller ist Rapids Lebensversicherung. Ohne den 34-jährigen Kapitän wären die Hütteldorfer vermutlich ein Mittelständler in der Qualifikationsgruppe, aber das ist natürlich nur eine halbakademische Diskussion, Burgstaller ist ja Rapids Top-Stürmer. Am Sonntagnachmittag waren gerade 69 Sekunden gespielt, das schraubte er sich nach einem Corner von Marco Grüll in den wolkenlosen Himmel und köpfelte völlig allein gelassen das 1:0. Die Verteidigung des LASK war zumindest gedanklich in der Kabine. Burgstaller traf zum 20. Mal in dieser Saison, in den vergangenen sieben Ligaspielen hat er genetzt und in zehn Pflichtpartien hintereinander im heimischen Allianz Stadion.

Die Serie begann am 26. Oktober 2022, das war der Nationalfeiertag. Burgstaller wandelt somit in den Spuren des legendären Hans Krankl, der schaffte auch die Sieben, sogar dreimal. Rapid konnte die Gunst des frühen Treffers nicht nützen, der LASK wurde spielbestimmend, in der ersten Halbzeit hatten die Linzer schlussendlich 63. Prozent Ballbesitz. Und auch ein paar Chancen durch Robert Zulj. Florian Flecker schoss ein Tor, allerdings aus Abseitsposition (14.), der VAR lässt sich nicht täuschen, zumindest nicht in diesem Fall.

Vorentscheidung verpasst

Bei Rapid fehlte Stammkeeper Niklas Hedl aufgrund einer Schulterverletzung, Paul Gartler ersetzte ihn, er fiel durch Unsicherheiten auf. Die 18.900 Zuschauer war mit dem Pausenstand von 1:0 zufrieden, erfreulich war, dass Schiedsrichter Markus Hameter in der 26. Minute eine Trinkpause verordnete, der Sommer hat in der Fußballbundesliga Einzug gehalten. Nach der Pause wurde Rapid viel konkreter (und richtig gut), Oliver Strunz (48.) und Nicolas-Gerrit Kühn (61.) vergaben Matchbälle. Ausgerechnet Burgstaller hätte für Klarheit sorgen können. 70. Minute: Handspiel von Filip Stojkovic im Strafraum nach VAR-Beweis, die Lebensversicherung schießt den Elfmeter über die Latte.

Und so musste die Schlussoffensive des LASK überstanden werden, der Ausgleich hing ein- bis zweimal in die Luft. Und ist in der 85. Minute gefallen: Joker Thomas Goiginger staubte aus einem Getümmel zum 1:1 ab.

Rapid bleibt, da sich die Wiener Austria bei der Klagenfurter Austria ebenfalls mit einem 1:1 begnügen musste, schwacher Fünfter, hat in der Meistergruppe erst ein Match gewonnen. Wobei die Leistung gegen den LASK speziell in der zweiten Halbzeit äußerst solide war.

Die Linzer sind fix Dritter, was Trainer Didi Kühbauer erfreute: "In diesem Spiel hatten wir sicher Glück, aber es war eine sehr gute Saison."Burgstaller sagte: "Es fühlt sich wie einer Niederlage an." Sein Trainer Zoran Barisic sprach: "Wir belohnen uns nicht, frustrierend." (Christian Hackl, 21.5.2023)

Fußball-Bundesliga (30. Runde) – Meistergruppe (8. Runde):

SK Rapid Wien – LASK 1:1 (1:0)
Wien, Allianz Stadion, 18.900, SR Hameter

Tore:
1:0 (2.) Burgstaller
1:1 (85.) Goiginger

Rapid: Gartler – Schick, Sollbauer, K. Wimmer, Auer – Kerschbaum (40. M. Oswald), Greil (82. Druijf) – Kühn, Strunz (59. Bajic), Grüll (82. Zimmermann) – Burgstaller

LASK: Lawal – Stojkovic (73. Potzmann), Talowjerow, Luckeneder, Renner – Horvath, Michorl (73. Jovicic) – Flecker (81. Goiginger), Zulj, Nakamura (60. Usor) – Mustapha (73. Ljubicic)

Anmerkung: Burgstaller schoss einen Hand-Elfmeter über das Tor (70.).

Gelbe Karten: Strunz, K. Wimmer bzw. Jovicic (als Ersatzspieler), Stojkovic