Am Wochenende legte der in Salzburg und Wien lebende Vladimir Vertlib mit seiner Kritik an Schwarz-Blau nach.

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Salzburg – Vergangene Woche appellierte ein eigens gegründetes Personenkomitee aus heimischen Autorinnen und Autoren an Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), die Koalitionsverhandlungen mit der FPÖ abzubrechen, am Wochenende legte der in Salzburg und Wien lebende Schriftsteller Vladimir Vertlib in einem offenen Brief an Haslauer nach:

Sollte es zu einer Koalition mit den Freiheitlichen in dem Bundesland kommen, würde es "bei den Festspielen und allen anderen Festivals in Salzburg zu Aktionen von Künstlerinnen und Künstlern gegen Schwarz-Blau kommen. Stadt und Land Salzburg werden, gerade aufgrund ihres internationalen Renommees, zu Symbolen für den Vormarsch der ,Neuen Rechten‘, der Orbán- und Putin-Versteherinnen und -versteher in Europa", schrieb Vertlib.

Der 1971 mit seiner Familie aus Russland emigrierte Vertlib strich die Nähe der FPÖ zu Putin und dessen Regime heraus und unterstrich deren Wissenschaftsfeindlichkeit: Wolle Haslauer "einer Partei, die aus politischem Kalkül heraus durch ihre Corona-Politik den oft qualvollen Tod Tausender Menschen und das Leiden Abertausender mitverschuldet hat", wirklich zur Macht verhelfen, fragte er in dem offenen Brief. Die Koalitionsverhandlungen in Salzburg gehen mittlerweile ins Finale, diese Woche soll es um die Ressortverteilung gehen. Das Kulturressort dürfte allerdings bei der ÖVP verbleiben. (red, 22.5.2023)