"Mahlzeit, Herr Magister!" Diese Worte werden in Zukunft im Villacher Rathaus nicht mehr zu hören sein, denn eine Umfrage unter den Beschäftigten des Magistrats brachte ein eindeutiges Ergebnis: 72 Prozent der Belegschaft möchten auf Basis des Du-Worts miteinander kommunizieren und 76 Prozent auf akademische Titel bei der Ansprache verzichten.

"Die Veränderungen ermöglichen es uns, die Arbeitsatmosphäre noch offener und vertrauensvoller zu gestalten", sagt Bürgermeister Günther Albel (SPÖ), der dem Wunsch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachkommt. Auch Magistratsdirektor Christoph Herzeg steht der neuen Kommunikation positiv gegenüber. Für ihn wird damit auch "ein Gefühl der Zusammengehörigkeit" geschaffen. Diese Änderung in der Anrede soll natürlich nur auf freiwilliger Basis erfolgen.

Auch per Du kann man höflich und respektvoll miteinander umgehen, oder haben Sie andere Erfahrungen im Job gemacht?
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Es kommt vermutlich sehr auf die Branche an, wie förmlich kommuniziert wird, aber es ist ein Trend in der Arbeitswelt zu beobachten, dass sich das Du immer mehr durchsetzt. Vor allem in kleinen Unternehmen ist das formlose Du häufiger zu hören, und auch viele jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bevorzugen in der Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen die weniger förmliche Anrede. Vielfach soll das Du mehr Gleichberechtigung und Offenheit signalisieren, auch wenn Hierarchien, die in den meisten Unternehmen herrschen, klar geregelt sind.

Wie ist das in Ihrem Job?

Du oder Sie: Was ist Ihnen im Job lieber?

Wie wird die Anrede in Ihrem Job gehandhabt, und wie hätten Sie es gerne? Wie beeinflusst die Art der Anrede die restliche Kommunikation? Schafft das Sie-Wort automatischer mehr Distanz, Respekt und Höflichkeit, oder drückt sich dies ohnehin über andere Kommunikationsmechanismen aus? Falls Sie mit Ihrem Oberboss per Du sind: Gibt es Situationen, in denen Sie mit ihm oder ihr lieber per Sie wären – und welche sind das? Erzählen Sie im Forum! (Judith Wohlgemuth, 24.5.2023)