Graz – Die Diskussion um die Umbenennung des Grazer Arnold Schwarzenegger-Stadions im Gefolge des abgewiesenen Begnadigungsgesuchs des mittlerweile hingerichteten Stanley "Tookie" Williams hat eine unerwartete Wendung genommen. Wie der kalifornische Gouverneur und gebürtige Steirer Arnold Schwarzenegger dem Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (V) in einem Brief mitteilte, entzieht er der Stadt das Recht, das Stadion nach ihm zu benennen. Der Schriftzug soll bis Jahresende entfernt werden. Zudem werde er den Ehrenring der Stadt zurückgeben – er befinde sich bereits in der Post retour.

Weiters will Schwarzenegger verhindern, dass sein Name in Zukunft für Graz-Werbezwecke verwendet wird. Entsprechende Schreiben seiner Anwälte seien in Vorbereitung.

Nagl: Graz zweigeteilt

Bürgermeister Siegfried Nagl bestätigte man Montagabend den Eingang des am gleichen Tag abgezeichneten Schreibens. Er bedaure den Schritt, habe aber Verständnis dafür. Schuld an "der peinlichen Provinzposse, die nun international Wellen schlagen wird" trügen die SPÖ, die Grünen und die Kommunisten, sagte Nagl im APA-Gespräch.

Er, Nagl, werde sich mit Schwarzenegger in Verbindung setzen und ihn aufklären, dass das offizielle Graz zweitgeteilt sei und die Mehrheit der Bevölkerung hinter ihm stehe. Zumindest die Rückgabe des Ehrenrings, dessen Rückforderung nie ernsthaft zur Debatte gestanden sei, möchte er gerne verhindern, so der Bürgermeister. Allerdings rechne er nicht sehr damit, dass seine Bemühungen von Erfolg gekrönt sein werden, so Nagl. (APA)