Kairo - Dass die alten Ägypter gerne Wein und Bier tranken, ist bekannt. Im Nil-Delta haben polnische Archäologen nun nach eigenen Angaben die Überreste der größten bisher bekannten Brauerei aus dieser Zeit entdeckt. Grabungsleiter Krzysztof Cialowicz sagte am Mittwoch in Kairo, in Tell al-Farcha sei bereits um 3500 v. Chr. Bier hergestellt worden.

Bei ihrer Grabungskampagne in Tell al-Farcha in der Provinz Dakahilija fanden die Forscher des Polnischen Zentrums für Archäologie im Mittelmeerraum außerdem Fragmente von Goldfolie, die um 3100 v.Chr. verwendet worden sein soll, um zwei inzwischen vollständig zerfallene hölzerne Statuen zu bedecken. Nach Angaben der ägyptischen Altertümerverwaltung stellten die Statuetten zwei stehende nackte Männer dar. Die größere der beiden Statuetten sei höchstens 40 Zentimeter groß gewesen. Cialowicz erklärte, zusammen mit den goldenen Fragmenten seien zwei Lapislazuli gefunden worden, die einst für die Augen der Statuen ausgewählt worden waren.

Die polnischen Forscher entdeckten in Tell al-Farcha zudem ein Gefäß mit etwa 65 kleinen Elfenbeinfiguren, die zum Großteil Tiere darstellten. Sie sollen aus der 1. Dynastie stammen (3000 bis 2850 v. Chr.). Der Grabungsleiter glaubt aber, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt nach Tell al-Farcha gebracht worden waren. (APA,dpa)