Künftig sollen mehr Chips in der EU produziert werden - zumindest wenn es nach den Wünschen der Politik geht.
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Europa wird laut EU-Industriekommissar Thierry Breton künftig die modernsten Halbleiter herstellen. Es reiche nicht aus, in der Forschung hervorragend zu sein. Um industriell relevant zu sein, müsse man auch Fabriken bauen und in Europa produzieren, sagte Breton am Dienstag bei einer Branchenkonferenz in Antwerpen.

Chips Act

Die EU hatte zuletzt angekündigt, mit ihrem Chips Act 43 Milliarden Euro für die Branche bereitzustellen, um die Abhängigkeit von den USA und Asien in diesem Bereich zu reduzieren. Dies sende ein starkes Signal an Unternehmen und Investoren, sagte Breton. Mit der staatlichen Förderung will die EU ihren weltweiten Marktanteil auf 20 Prozent verdoppeln. Experten verweisen allerdings darauf, dass vergleichbare Förderungen in China und den USA noch aggressiver ausfallen. Auch in Taiwan, Südkorea und Japan wird die Branche stark umworben.

Breton ergänzte, um in diesem Industriezweig relevant zu sein, müssten neue Fabriken in Europa errichtet werden. Die EU-Maßnahmen hätten zuletzt bereits Projekte von Intel, Infineon, STMicroelectronics und Global Foundries angeschoben. Außerdem erwägt TSMC aus Taiwan, der die modernsten Halbleiter fertigt, Investitionen in Deutschland. (APA, 16.5.2023)