Klaus Steinmaurer: "Langfristig wird der freie Zugang zum offenen Internet gestärkt."
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Viele Jahre war es ein beliebtes Zuckerl der Mobilfunker: Musik und Filme konnte man online konsumieren, ohne das Datenkontingent zu belasten. Das gehört in Österreich nun der Vergangenheit an: Das sogenannte Zero Rating wurde hierzulande eingestellt. Damit ist Österreich eines der ersten europäischen Länder, in denen Zero Rating abgeschafft wurde, wie die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH am Freitag in einer Aussendung mitteilte.

Die Grundlage dafür bildeten drei Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs im Herbst 2021 zum Thema Zero Rating. Diese führten zu einer Aktualisierung der Leitlinien des Gremiums Europäischer Regulierungsstellen für elektronische Kommunikation (GEREK) über das offene Internet (Netzneutralität). Die neue Version wurde Mitte Juni 2022 vom zuständigen Gremium beschlossen.

Wird seit Mitte 2022 nicht mehr angeboten

Die Telekom-Anbieter haben bereits seit Mitte 2022 das Zero Rating Neukundinnen und Neukunden nicht mehr angeboten. Inzwischen seien zum Teil auf Anordnung der Telekom-Control heuer im März auch die Angebote für Bestandskunden beendet worden, teilte die RTR mit. "Damit gehört das 'klassische' Zero Rating in Österreich endgültig der Vergangenheit an. Langfristig wird dadurch der freie Zugang zum offenen Internet sowie dessen Innovationskraft gestärkt und die Produktvielfalt im Internet-Ökosystem weiter gefördert", sagte RTR-Geschäftsführer Klaus Steinmaurer. "Hierbei war uns wichtig, dass dies für Anbieterinnen und Kundinnen möglichst schonend, rechtssicher und konsumentenfreundlich erfolgt", merkte Steinmaurer an.

Zero Rating gilt mit Blick auf die Netzneutralität als problematisch, weil damit einzelne Dienste wie etwa Netflix oder Spotify gegenüber anderen Anbietern bessergestellt werden und so der Wettbewerb gehemmt wird. (APA, 19.5.2023)