Die Meta-Tochter Instagram plant offenbar eine Twitter-Alternative.
APA/AFP/LIONEL BONAVENTURE

Sie wird aktuell einfach die "textbasierte App für Unterhaltungen" genannt. Auf inoffiziellen Kanälen bekommt man einen ersten Eindruck, wie sich Instagram offenbar als Twitter-Alternative präsentieren will. 

Offen für alle

Im Newsletter der Journalistin Lia Haberman wird eine offenbar geleakte Marketing-Folie gezeigt, die mehr über die Pläne von Instagram beziehungsweise der Mutterfirma Meta verrät, mehr Text auf einer Instagram-verwandten App zuzulassen. Einloggen soll man sich laut Haberman mit den Instagram-Zugangsdaten können und auch die eigenen Follower werden in die neue App übernommen. 

Textbeiträge mit bis zu 500 Zeichen sollen möglich sein, Fotos, Links und Videos können natürlich ergänzt werden. "TheVerge" vergleicht den optischen Eindruck der Leaks mit einer Mischung aus Twitter und Instagram. Auf der Folie ist zudem zu lesen, dass die App die Nutzerinnen mit zahlreichen Einstellungen versorgen will, wer Beiträge sehen oder kommentieren kann. Blockierte Accounts von der Instagram-App werden auch in der Text-basierten Tochter-App diesen Status behalten.

Interessant ist die mögliche Dezentralisierung, die die neue App ermöglicht. "Unsere App wird kompatibel mit anderen Apps wie etwa Mastodon sein", verrät die Marketing-Folie. Nutzerinnen dieser anderen Apps sollen Accounts auf der neuen Instagram-App folgen und mit diesen interagieren können, sofern diese öffentlich sind. 

Haberman auf Twitter

Kein Statement

Während sich bisherige Twitter-Alternativen trotz diverser Musk-Eskapaden nicht im Mainstream durchsetzen können, wäre die Marketing-Macht von Meta und die etablierte Instagram-Community mit Sicherheit schneller in der Lage, unzufriedene Twitter-Kunden abzuziehen. Meta blieb bisher eine offizielle Stellungnahme zu den Leaks schuldig. Dass die US-Firma an einer text-basierten App arbeitet, verriet man allerdings bereits im März diesen Jahres. (red, 20.5.2023)