Manche Begriffe, die Eltern oder Großeltern noch mit großer Selbstverständlichkeit benutzten, werden heute kaum noch verwendet – und vor allem immer weniger verstanden. Häufig betrifft dies Umgangssprache oder auch Dialektausdrücke, die inzwischen wie aus der Zeit gefallen wirken. Doch das Phänomen ist natürlich ebenso in der Hochsprache bekannt und wird auch vielfach dokumentiert.

Was steht nicht mehr im Wörterbuch, fehlt Ihnen aber sehr?
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Woran man merkt, dass Worte verschwinden

Der Duden ist ein wichtiges Referenzwerk, wenn es um Begriffe aus der deutschen Hochsprache geht, die nicht länger in aller Munde sind. Bei jedem Eintrag in diesem Wörterbuch, ob analog oder online, finden sich nämlich Angaben zur Häufigkeit des Gebrauchs, die daraus abgeleitet werden, wie verbreitet das Wort im letzten Vierteljahrhundert in unterschiedlichen Schriftstücken war. Ist hierbei der Hinweis "veraltet" angeführt, ist dies ein klarer Indikator für ein Wort, das nicht mehr allzu geläufig ist. Zudem weichen mit jeder neuen Auflage des Dudens überholte Wörter zugunsten von Neuaufnahmen. Der schwindenden Kandidatinnen und Kandidaten wurde wiederholt auf Facebook gedacht – darunter beispielsweise die folgenden: Begebnis, Eheweib, erschrecklich, Feindesland, Fernsprechgebühr, Geschlechtsleiden, Hackenporsche, idiotenhaft, Kabelnachricht, kolossalisch, Mussheirat, Ponyfransen und Steuerhelfer.

Dialekt, den niemand mehr versteht

Umgekehrt wird vielfach beanstandet, dass die Hochsprache, mit der bereits junge Menschen durch verstärkten Medienkonsum vermehrt konfrontiert sind, zu einer Verdrängung mundartlicher Ausdrücke beiträgt. Beispielsweise ist ein Wienerisch, wie es in nicht mehr präsenten TV-Formaten wie den "Alltagsgeschichten" von Elisabeth T. Spira, dem "Kaisermühlen Blues" oder "Ein echter Wiener geht nicht unter" mit großer Selbstverständlichkeit gesprochen wurde, heute weitaus weniger gebräuchlich und wird teils wirklich nicht mehr verstanden. Nicht wenigen Menschen tut es um diese im Verschwinden begriffenen Ausdrücke leid – hat doch der Dialekt eine ganz eigene Ausdrucksweise, die eine besondere Prägnanz, einen augenzwinkernden Witz und auch eine gewisse Schönheit innehat. Der englische Schriftsteller Gilbert Keith Chesterton hat es auf den Punkt gebracht, als er sagte: "All slang is metaphor, and all metaphor is poetry."

Welche Wörter vermissen Sie?

Erinnern Sie sich an ehemals gebräuchliche Wörter, die man heutzutage kaum mehr zu hören bekommt? Bei welchen finden Sie das besonders schade – und welchen weinen Sie vielleicht keine Träne nach? Gibt es ein Lieblingswort im Dialekt, von dem Sie hoffen, dass es niemals aussterben wird? Teilen Sie Ihren "Wort-Schatz" mit der Community! (Daniela Herger, 23.5.2023)