Ein Bär wurde am Dienstag in den Morgenstunden zwischen Schwarzach und Lend auf der ÖBB-Strecke von einem Zug erfasst und getötet. Der Zusammenstoß mit dem Tier wurde vom Lokführer der Polizei gemeldet. Nach ersten Informationen handelt es sich um einen Braunbären. Die Polizeiinspektion Taxenbach hat Hubert Stock, den Beauftragten des Landes für Bär und Wolf, verständigt.

Stock machte sich auf den Weg zur Unfallstelle, um DNA-Proben zu entnehmen, mit denen die Herkunft des Bären geklärt werden soll. Der Braunbär wurde beim Zusammenstoß mit dem Zug schwer verletzt. Ihm sei die linke Hinterpranke abgetrennt worden, und er weise schwere Verletzungen am Kopf und Blutungen auf, schilderte Stock. Der Bär wurde am Vormittag von den Gleisen entfernt und zum Bahnhof Schwarzach transportiert. Dort wird der Kadaver vorerst in ein Kühlhaus gebracht und begutachtet. Der Salzburger Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof hat bereits angekündigt, den Bären präparieren zu wollen. Er soll für Schulungszwecke in der Jagdausbildung Verwendung finden.

Ein Braunbär wurde in Salzburg von einem Zug erfasst.
Land Salzburg/ÖBB

Bärensichtungen

In den letzten Wochen wurde im Grenzgebiet von Salzburg und Bayern immer wieder ein Bär gesichtet. Zuletzt ist ein Braunbär zweimal am Fuße des Untersbergs im Salzburger Flachgau aufgetaucht. Am 10. Mai hat eine Polizeistreife das Raubtier beim Recyclinghof in Grödig beobachtet, und letzte Woche Montag haben es Passanten in der Nähe des Latschenwirtes in Großgmain gesehen. Ob es sich bei dem getöteten Bären um dasselbe Tier handelt, ist noch unklar.

In der Vorwoche sagte Stock: "Es kann sein, dass der Bär mittlerweile in Bayern ist." Vermutlich handelt es sich um das Tier, das vor kurzem schon im Berchtesgadener Land in Bayern von einer Wildkamera fotografiert worden ist. Seiner Meinung nach ist es aber nicht jener Bär, der Anfang Mai im Glemmtal im Pinzgau unterwegs war. "Das ist eher unwahrscheinlich. Ich gehe davon aus, dass es zwei unterschiedliche Bären sind." (Stefanie Ruep, 23.5.2023)