Die "Korruptionsjäger" würden in den Ermittlungen gegen Sebastian Kurz auf einen "neuen Kronzeugen" setzen, berichtete die "Kronen Zeitung" am Dienstag. Dabei handle es sich um den früheren Chef des Integrationsfonds (ÖIF), der den Ex-Kanzler in puncto Umfragen belasten solle. Eine spektakuläre Wendung, die von "Krone"-Journalist Christoph Budin berichtet wurde.

Doch sie dürfte so nicht stimmen. Von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) kommt dazu nämlich ein glasklares Dementi. "Es gibt keinen neuen Kronzeugen", sagt ein Sprecher auf Anfrage des STANDARD. Das Verfahren zum Integrationsfonds habe nichts mit Kurz zu tun, heißt es zudem aus Ermittlerkreisen. Dabei geht es um die Frage, ob damalige ÖIF-Manager vor rund einem Jahrzehnt Wohnungen zu günstig verkauft hätten.

Thema im U-Ausschuss

Im ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss war der ÖIF ab und zu aufgetaucht: Die Opposition stellte da in den Raum, dass Kurz und sein Team schon in dessen Zeit als Integrationsstaatssekretär parteipolitische Umfragen über den ÖIF abgewickelt hätten. Strafrechtliche Ermittlungen wurden dem Vernehmen nach dazu allerdings bislang nicht eingeleitet. (Fabian Schmid, 23.5.2023)