Wien – Seit Jahren verfolgen die Wiener Neos Pläne für den Bau eines S-Bahn-Rings in der Hauptstadt. Diese Forderung fand auch Eingang in den rot-pinken Regierungspakt 2020: "Unser Ziel ist mittelfristig die Errichtung eines vollständigen S-Bahn-Rings für die ganze Stadt (über den Hauptbahnhof, Simmering und die Donauuferbahn)", heißt es auf Seite 159 des Übereinkommens. Dieser würde die Tangentialverbindungen zwischen den Außenbezirken stärken und das innerstädtische Verkehrsnetz entlasten. Vereinbart wurde die Durchführung einer Machbarkeitsstudie "inklusive des möglichen Ausbaues der Donauuferbahn".

Diese wurde im Frühjahr 2022 gestartet und läuft noch, bestätigen die ÖBB. Die Ergebnisse der Studie "werden voraussichtlich in den nächsten Monaten vorliegen", heißt es auf Anfrage zum STANDARD. Eine Sprecherin der ÖBB verweist darauf, dass es neben den Neos auch Forderungen der Wirtschaftskammer sowie der ÖVP für den S-Bahn-Ring gegeben habe. Aktuell würden Angebotskonzepte erstellt und geprüft. Die Studie werde "in enger Abstimmung" zwischen den ÖBB und der Stadt Wien unter Zuziehung externer Expertinnen und Experten durchgeführt, wie auch der ORF berichtete.

Die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zu einem Wiener S-Bahn-Ring sollen laut ÖBB in den nächsten Monaten vorliegen.
APA / Helmut Fohringer

Die ÖBB schränken jedoch ein, dass vor einer möglichen Umsetzung eines S-Bahn-Rings "verschiedene andere Projekte prioritär" seien – und für den wirksamen Betrieb einer Ringschnellbahn auch eine Voraussetzung. Genannt werden etwa die Attraktivierung der Verbindungsbahn zwischen Hütteldorf und Meidling, Arbeiten an der S-Bahn-Stammstrecke zwischen Meidling und Floridsdorf sowie auch der viergleisige Ausbau der Südstrecke zwischen Meidling und Mödling. Der viergleisige Ausbau der Südstrecke, der ab 2027 starten soll, ist nach aktuellen Plänen der ÖBB aber nicht vor dem Jahr 2034 fertig. (David Krutzler, 25.5.2023)