Es ist kein Geheimnis: Nur weil sich Menschen irgendwann einmal gegenseitig für eine Beziehung auserkoren haben, müssen sie längst nicht fürs Leben kompatibel sein. Vielleicht sind ihre Gefühle und die gegenseitige Anziehung verschieden stark, der Lebenswandel zu unterschiedlich oder die gemeinsamen Zukunftsvorstellungen unvereinbar. Es kann auch passieren, dass man sich in gänzlich verschiedene Richtungen entwickelt. Man will das vielleicht eine Zeitlang nicht wahrhaben und verbringt durchaus auch schöne Wochen, Monate, vielleicht sogar Jahre miteinander – aber irgendwann kommt es zum Bruch, und man geht getrennte Wege.

Trennungen können schmerzhaft sein – doch man kann auch Wertvolles aus einer gescheiterten Beziehung mitnehmen.
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You live, you learn

Wenn man dann im Nachhinein reflektiert, was da so alles vorgefallen ist, wie man miteinander umgegangen ist und was man zusammen erlebt hat, kann es sein, dass man die Dinge plötzlich mit anderen Augen sieht. Vielleicht realisiert man plötzlich, warum die Partnerschaft eigentlich von Vornherein zum Scheitern verurteilt war. Möglicherweise beginnt man sich auch Gedanken darüber zu machen, was man selbst hätte anders oder besser machen können. Eventuell schwört man sich auch, bestimmte Fehler nicht mehr zu wiederholen – die allerdings auch in der Wahl eines Partners oder einer Partnerin gesehen werden können, der bestimmte Eigenschaften aufweist. Vielleicht will man zukünftig umsichtiger sein und mehr Rücksicht auf den anderen nehmen – oder im Gegenteil mehr auf sich selbst achten und sich dem Gegenüber nicht mehr so unterordnen. Probleme können auch daraus entstanden sein, wie viel Nähe und wie viel Distanz miteinander gelebt wurde und was die jeweiligen Bedürfnisse waren. Eventuell hat man aber auch in mancherlei Hinsicht einen Umgang miteinander praktiziert, den man unbedingt auch in der nächsten Beziehung leben möchte – etwa in der Streitkultur, bei der man meist fair geblieben ist, oder hinsichtlich der guten und offenen Kommunikation in der Beziehung.

Am Ende stehen eigentlich vor allem zwei Überlegungen: was man positiv erlebt hat und in der nächsten Partnerschaft so oder ähnlich beibehalten möchte, und was man negativ erlebt hat und so auf keinen Fall wiederholen möchte. Und die Hoffnung, dass einem das in einer neuen Beziehung gelingen wird.

Wie war das bei Ihnen?

Was haben Sie sich Positives und Negatives aus früheren Beziehungen mitgenommen? Was möchten Sie unbedingt in der nächsten Beziehung aus Erfahrung anders machen? Was tun Sie sich ganz sicher nicht mehr an – und was soll gerne wieder so ähnlich ablaufen wir gewohnt? Diskutieren Sie im Forum! (Daniela Herger, 2.6.2023)