Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG, und Max Theurer, CEO von Plasser & Theurer, stellen neue Instandhaltungsfahrzeuge vor.
Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG, und Max Theurer, CEO von Plasser & Theurer, stellen neue Instandhaltungsfahrzeuge vor.
ÖBB

Die grüne Welle in der Instandhaltungsflotte der ÖBB Infrastruktur nimmt Fahrt auf: Am Donnerstag luden die Bahn gemeinsam mit Plasser & Theurer zur Präsentation des neuen Plasser Multicrafter 15.4 E³. Hinter dem durchaus sperrigen Namen verbirgt sich das erste von gesamt 56 neuen und vor allem weitgehend emissionsfreien Hochleistungs-Instandhaltungsfahrzeugen. Der Spezialist für Gleisbau­maschinen mit seinem Stammwerk in Linz konnte sich in einer EU-weiten Ausschreibung im Vorjahr den ÖBB-Auftrag sichern – mit einem Gesamtvolumen von fast 250 Millionen der größte Einzelauftrag in der 70-jährigen Firmengeschichte von Plasser & Theurer. Oder, um es mit den Worten von Johannes Max-Theurer zu sagen: "Ein sehr knackiges Projekt."

Geliefert werden drei unterschiedliche Fahrzeug­typen. Die neue Fahrzeug­flotte kann neben regulärer Montage und Instand­haltungs­arbeiten an den Oberleitungen vor allem im Störungs­fall eingesetzt werden. Das Antriebs­konzept ermöglicht vollelektrisches Fahren im Oberleitungsbetrieb mit bis zu 120 km/h. Weil bei Störungen oder Neubauten keine Strom­versorgung zur Verfügung steht, sind die Fahrzeuge mit leistungs­starken Batterien ausgestattet. Auch über ein diesel­elektrisches Powerpack verfügen die Schienenfahrzeuge. Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG, betont, dass man mit der neuen Flotte "nicht nur grüner, sondern vor allem moderner und effizienter" werde. Und deutlich weniger Zeit im Gleis verbringe. "Maschinen dieses Typs sind als erste Arbeitseinheiten vor Ort, sodass Strecken schnell wieder freigegeben werden könne", führt Engel aus.

Der Catenarycrafter verfügt über einen Eisenbahnkran mit hoher Reichweite und gewährleistet so auch an sehr exponierten Stellen einen sicheren Stand. Durch die dreiteilige Hubarbeitsbühne, die zentral auf der Maschine verbaut ist, kann an drei verschiedenen Positionen gleichzeitig gearbeitet werden. Ein integrierter Werkstattbereich sorgt außerdem dafür, dass das Personal den gesicherten Raum des Fahrzeugs nicht verlassen muss. Der Catenarycrafter bietet gesamt Platz für bis zu elf Personen. Aktuell stehen für den Plasser Multicrafter 15.4 E³ notwendige Testfahrten auf Schiene an, um nach dem Durchlaufen der Zulassungsprozesse dann im Regelbetrieb einsatzbereit zu sein. (Markus Rohrhofer, 1.6.2023)