Fünf Jahre musste er sich gedulden, doch nun darf Frank Albert die Immobilien von Kika/Leiner sein Eigen nennen. Mit der von ihm gegründeten Supernova-Gruppe wollte der deutsche Investor und Immobilienentwickler die Grundstücke der Möbelhausgruppe bereits 2018 übernehmen, doch damals kam ihm René Benko zuvor. Weil dessen Signa-Gruppe Geld nicht schadet, verkauft Benko die Immobilien nun um knapp 400 Millionen Euro an Albert.

Ein unbeschriebenes Blatt war Albert in Österreich schon 2018 nicht mehr. Drei Jahre zuvor war ihm mit der Übernahme der bankrotten Heimwerkerkette Baumax ein großer Coup gelungen, damals setzte es erstmals Schlagzeilen für ihn. Albert gilt als harter Verhandler mit einem Gespür für lukrative Geschäfte, meidet grundsätzlich aber das Rampenlicht.

Frank Albert, Supernova
Aufgewachsen ist Frank Albert in Deutschland, für das Studium hat es ihn nach Österreich verschlagen.

Jugend in Deutschland

Aufgewachsen im Ruhrpott, unweit von Dortmund, ist die ihm nachgesagte Liebe zum Fußballklub Borussia Dortmund schnell erklärt. In den 1980er-Jahren übersiedelte er für ein Volkswirtschaftslehre-Studium nach Graz, wo er 1994 promovierte. Längst lebt der Vater von drei Söhnen allerdings in Wien. Nach dem Studium hat der heute 56-Jährige mit Supernova sein erstes eigenes Unternehmen gegründet, das er nach wie vor leitet. Und das Geschäft läuft. Laut Unternehmenswebsite hat Supernova bisher 145 Projekte umgesetzt, verdient jährlich 135 Millionen Euro mit Mieten und beschäftigt 90 Personen. Die Supernova-Gruppe gilt als gut strukturiert, und Albert selbst ist im Firmenbuch als Geschäftsführer von insgesamt 35 dazugehörenden Gesellschaften eingetragen.

Das war nicht immer so. Mit Wohnungen und anderen Kleinimmobilien sammelte Frank Philipp Albert, wie er mit vollem Namen heißt, erste Erfahrungen, er schwenkte allerdings bald auf die Entwicklung von Handelsimmobilien und Einkaufszentren in Osteuropa um. Das Geschäft florierte, brach während der Wirtschaftskrise aber schnell ein. Es heißt, dass ihn dieser Absturz eine gute Portion Demut gelehrt habe. 2018 erhielt er im Zusammenhang mit dem Abbau der Baumax AG sogar das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

Politisch ist – oder war – Albert dem türkisen Lager zuzuordnen. Einerseits hat er selbst an die ÖVP gespendet, andererseits hat er gemeinsam mit Gabi Spiegelfeld Spenden für Sebastian Kurz organisiert, wie kürzlich bekanntgewordene Chats zeigen. (Andreas Danzer, 1.6.2023)