Bottega Veneta prefall
Das Modehaus Bottega Veneta bietet für den Herbst Pommes-Stanitzel an.
Bottega Veneta

Es sitzt locker in der Hand und bietet Platz für eine sättigende Portion Pommes. Ob das edle Stanitzel von Bottega Veneta Fettflecken verträgt, ist allerdings nicht klar: Das Accessoire des italienischen Modehauses wurde immerhin aus hellem Kalbsleder in Intrecciato-Technik gefertigt. Schade wär's jedenfalls, das gute Stück kostet nämlich rund 1.100 Euro – so viel wie eine kleine Handtasche einer Luxusmodemarke oder 220 Portionen Pommes zum Preis von fünf Euro. Bei dem Instagram-tauglichen Objekt handelt es sich um eine Erfindung des Modedesigners Matthieu Blazy, der seit Ende 2021 die kreative Leitung von Bottega Veneta innehat. Möglicherweise wollte der Belgier mit dem Pommes-Stanitzel eine Duftmarke bei dem italienischen Haus hinterlassen. 

In den vergangenen Saisonen haben sich Modelabels immer wieder mit Accessoires hervorgetan, die auf den Laufstegen wie surreale Interventionen wirken. So widmete der britische Designer J. W. Anderson seine Frühjahrskollektion der Anthurie, sie tauchte in über 20 Looks der Kollektion auf. 

Anthurie auf dem Laufsteg beim Modelabel Loewe.
EPA

Seit Jahren lässt sich eine Instagrammisierung der Modekollektionen beobachten: Die Unternehmen ringen um Sichtbarkeit in den Social-Media-Kanälen: Beim Modehaus Schiaparelli hatte Anfang des Jahres ein mit einem Löwenkopf geschmücktes Kleid für Aufregung gesorgt. Dagegen fällt das Pommesobjekt geradezu subtil aus. 

Muschelaccessoire aus der Männerkollektion von Loewe.
EPA

(red, 2.6.2023)