Gerade im Vergleich zur Android-Welt glänzt Apple mit einer relativ langen Unterstützung seiner Smartphones. Dass aber auch hier irgendwann einmal Schluss ist, zeigen nun die gerade vorgestellte nächste Generation des iPhone-Betriebssystems sowie ihr Pendant für Tablets.

Schluss und vorbei

Sowohl iOS 17 als auch iPadOS 17 wird es für viele ältere Geräte nicht mehr gehen. Im Vergleich zu iOS 16 fehlen etwa das iPhone 8, das iPhone 8 Plus sowie das iPhone X auf der Liste der unterstützten Geräte. Die ältesten Smartphones, die noch iOS 17 erhalten, sind das iPhone SE der zweiten Generation sowie iPhone XR und iPhone XS.

Das iPhone Xs ist die älteste noch von iOS 17 unterstützte iPhone-Generation.
REUTERS

Ähnlich sieht es bei den Tablets aus, wo sämtliche vor dem Jahr 2018 veröffentlichten Geräte nicht mehr von iPadOS 17 unterstützt werden. Damit fällt erstmals auch ein iPad-Pro-Modell aus dem vollen Support, nämlich dessen erste Generation.

Update-Realität

Damit zeigt sich einmal mehr, wo Apple derzeit die minimale Versorgung mit großen Updates ansetzt – nämlich bei fünf Versionssprüngen. So viele hat das iPhone X erhalten. Da Apple nur alle paar Jahre seine Support-Liste aufräumt, kann man mit einem Kauf im richtigen Jahr aber auch sechs große Updates erhalten.

Erwähnt sei, dass iPhones auch dann noch eine Zeitlang weiter gepflegt werden, wenn sie nicht mehr die aktuellste Version erhalten. Üblicherweise läuft dieser erweiterte Support dann zwischen zwei und drei Jahre lang weiter. Vollständig ist dieser Support allerdings nicht, in der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass Apple selbst Sicherheitsprobleme oft nur in der aktuellen Generation seiner Software bereinigt. Ein Umstand, den übrigens Apples selbst mittlerweile bestätigt.

Die Liste der von iOS 17 unterstützten iPhones.
Grafik: Apple

Was bringt iOS 17?

Auch wenn iOS 17 nicht das größte Update in der jüngeren Vergangenheit ist, so entgehen den Nutzern älterer iPhones damit doch einige durchaus sinnvolle Verbesserungen. Dazu gehört etwa ein Standby genannter Modus, der das iPhone zu einer Art smartem Display macht. Wird das Gerät quergestellt und geladen, zeigt sich auf dem Display eine neue Spezialansicht, die mithilfe von Widgets wichtige Informationen wie Uhrzeit, Wecker oder Wetter anzeigt.

All das erinnert an ein sehr ähnliches Feature, das Google bereits seit einiger Zeit in Verbindung mit seiner Ladestation Pixel Stand anbietet. Die Apple-Implementation scheint im direkten Vergleich aber mehr Individualisierungsmöglichkeiten zu bieten.

Kontakte

Zu den weiteren Highlights gehört eine stark überarbeitete Darstellung der Kontakte, die nun ähnliche visuelle Effekte wie beim Lockscreen erlaubt. Zudem ist es nun möglich, Kontaktdaten mit einem Feature namens "NameDrop" direkt mit anderen iPhones zu teilen. Auch AirDrop zum Teilen von Daten wird verbessert. So wird für große Datenmengen nun ein Austausch über das Internet unterstützt. Ein Tausch soll so selbst dann erfolgreich fortgesetzt werden, wenn sich die zwei Geräte nicht bis zum Ende in direkter Nähe befinden.

Eine weitere sehr interessante Neuerung nennt sich LiveVoicemail. Dabei werden Sprachnachrichten direkt während ihres Eintreffens transkribiert und angezeigt, so dass man sich schnell entscheiden kann, ob man rasch zurückrufen muss. Zudem gibt es endlich Offline-Karten für Apple Maps sowie eine neue Journal-App und die Möglichkeit, rasch grafisch aufwendige Sticker zu produzieren.

Einschränkungen

Wie gewohnt werden aber nicht alle neuen iOS-Features auf allen iPhone-Generationen laufen. So wird etwa für die stark verbesserte Autokorrektur mindestens ein iPhone 12 vorausgesetzt. Ein solches ist auch das absolute Minimum, wenn man die neuen gestenbasierte Reaktionen mit AR-Effekten nutzen will. Ein neues Barrierefreiheits-Feature namens "Point and Speak" ist gar auf die Pro-Modelle von iPhone 12, 13 und 14 beschränkt.

Testen

Wer jetzt Lust darauf bekommen hat, iOS 17 auszuprobieren, für den gibt es gute und schlechte Nachrichten: Die nun veröffentlichte Testversion ist zunächst einmal nur für Entwickler gedacht, die öffentliche Beta soll – wie aus den Vorjahren gewohnt – erst im Juli folgen.

Voraussetzung für den Zugriff auf die Developer-Beta ist, dass man als Apple-Entwickler registriert ist. Stand diese Option in früheren Jahren nur jenen zur Verfügung, die eine Bezahlversion eines Developer-Accounts hatten (zuletzt mindestens 99 US-Dollar pro Jahr), klappt der Zugriff auf die Developer Beta nun erstmals auch mit kostenlosen Konten. Nach dieser Registrierung lässt sich die Aktualisierung über die Update-Funktion direkt am Smartphone vornehmen, wo eine neue Option für Beta-Updates zur Verfügung stehen sollte. (apo, 6.6.2023)