Die Zahl der Verurteilungen war aufgrund der Corona-Pandemie gesunken.
APA/EVA MANHART

Die Zahl der Verurteilungen vor Gericht lag 2022 bei 26.442 – und ist damit im Vergleich zu den Jahren zuvor um um 3,2 Prozent gestiegen. Das teilte die Statistik Austria im Zuge ihres aktuellen Kriminalitätsberichts mit.

Hintergrund der Steigerung sei die Corona-Pandemie, in der die Zahl der Verurteilungen erheblich gesunken war: So lag diese 2019 bei 27.284, 2020 fiel sie auf 25.586. Nun pendle sich der Stand wieder ein. Neben den Verurteilungen ist auch die Zahl der Delikte insgesamt um 2,4 Prozent gestiegen.

Verurteilte Delikte im Jahr 2022
Statistik Austria

Der Großteil der Verurteilungen betraf Straftaten gegen fremdes Vermögen – etwa Diebstahl, Missbrauch von Zugangsdaten oder Raub. An zweiter Stelle lagen strafbare Handlungen gegen Leib und Leben – dazu zählen zum Beispiel Mord, Totschlag oder fahrlässige Tötung.

Weniger Morde

Dabei sind einige Delikte 2022 im Vergleich zu 2021 weniger geworden – vor allem Morde (15,9 Prozent), Verstöße gegen das Suchtmittelgesetz (11,9 Prozent) und Betrugsdelikte (10,4 Prozent). Einen Anstieg gab es hingegen bei Verstößen gegen das Fremdenpolizeigesetz – um ingesamt fast 72 Prozent. Danach folgen Urkundenfälschungen (rund 25 Prozent), schwere Körperverletzungen (17,4 Prozent) und Raub beziehungsweise schwerer Raub (16 Prozent).

Der Großteil der Verurteilten war männlich (84 Prozent) und zum Zeitpunkt der Tat über 20 Jahre alt (85,3 Prozent). Rund ein Drittel der Verurteilten in den vier Jahren davor bereits rechtskräftig aufgrund anderer Delikte verurteilt worden. (muz, 7.6.2023)