Katzen und Hunde sind die beiden beliebtesten Haustierarten der Österreicherinnen und Österreicher – und dabei in vielerlei Hinsicht höchst unterschiedlich. Das beginnt schon beim Naturell: Zeichnet sich die Katze dadurch aus, dass sie sehr selbstbestimmt und unabhängig agiert und grundsätzlich das tut, worauf sie gerade Lust hat, ist es dem Hund immanent, dass er sich über seine Rolle in einem Rudel definiert und keine Probleme damit hat, sich unterzuordnen.

Eine grau-weiße British Kurzhaar-Katze kuschelt sich an einen Golden Retriever-Hund
Ein Herz und eine Seele: Erleben Sie zu Hause solche Szenen?
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Unterschiedliche Körpersprache – viele Missverständnisse

Die Grundlage dafür, dass sich Hund und Katze auf Anhieb eher missverstehen, sind ihre Körpersprache und das Verhalten, die sich stark unterscheiden. Während Katzen sich geschmeidig und nahezu lautlos durch die Welt bewegen und auch positive Gefühle eher subtil ausdrücken, laufen Hunde häufig aufgeregt umher und verleihen ihrer Freude durch wildes Schwanzwedeln Ausdruck. Katzen, die mit einem so energetisch agierenden Hund konfrontiert sind, geraten durch ebendieses Verhalten oft umgehend in großen Stress – was auch daran liegt, dass ihre Körpersprache bei gleichen Signalen eine vollkommen gegenteilige Bedeutung hat. Eine Katze, die derart hektisch den Schwanz hin- und herbewegt, ist nämlich im Gegensatz zum Hund höchst nervös und würde mit dieser Bewegung andeuten, dass sie unter großem Druck steht und auch ein Angriff nicht ausgeschlossen ist. Das Verhalten eines Hundes, der unmittelbar auf sie zustürmt, können Katzen demzufolge als starke Grenzüberschreitung, Reviermissachtung und Bedrohung erleben – und schnell ist dann eine Pfote ausgefahren, eine Nase blutig und ein Hund versteht die Welt nicht mehr. Für den Hund kann es umgekehrt sehr frustrierend sein, dass seine freundlich gemeinte Kontaktaufnahme derart missverstanden und mit solcher Aggression quittiert wird. Natürlich kann es auch vorkommen, dass ein Hund einer Katze nicht von vornherein positiv begegnet und sich ihr mit Bellen oder Knurren nähert, sodass Letztere in Panik flüchtet. Dies kann bei Hunden den Jagdtrieb triggern, was ebenfalls unschön ausgehen kann.

Wachsen Hund und Katze von Kindesbeinen an miteinander auf, lernen sie für gewöhnlich mit der Zeit, sich an den eigentlich ungewohnten Ausdrucksweisen und dem so anderen Wesen des Gegenübers nicht mehr zu stören. Zwei erwachsene Tiere aneinander zu gewöhnen kann wesentlich herausfordernder sein, ist jedoch auch nicht unmöglich. Vorsichtiges Vorgehen, zunächst räumliche Trennung und nur schrittweise Zusammenführung mit viel Geduld sind geboten – und dennoch hat man keine Garantie, dass es letztlich mit den beiden Tieren klappt. Im Grunde ist das Ziel, dass sich zwischen Hund und Katze, die in einem Haushalt leben, eine Rangordnung etabliert – die unterm Strich nicht selten so gestaltet ist, dass die Katze als höhergestellt akzeptiert wird und sich der Hund ihr gutmütig unterordnet. Das Zusammenleben kann aber auch so aussehen, dass man sich gegenseitig ignoriert und einander in erster Linie aus dem Weg geht. In anderen Fällen freunden sich Hund und Katze sogar richtig an, suchen die Nähe des anderen, kuscheln gerne miteinander und verblüffen alle, die sich gar nicht vorstellen können, dass sich diese beiden Arten jemals vertragen können.

Wie ist das bei Ihnen zu Hause?

Falls Sie bereits Hund und Katze haben: Wie ist es Ihnen gelungen, die beiden aneinander zu gewöhnen? Ist das Miteinander richtig harmonisch, funktioniert lediglich die friedliche Koexistenz, oder gibt es dabei oft Streit? Und falls Sie bislang nur Hund oder Katze haben: Wäre es für Sie reizvoll, sich Katze respektive Hund dazuzuholen? Berichten Sie im Forum! (Daniela Herger, 9.6.2023)