Feuerwehr Tirol
Am späten Abend war bereits ein Großteil der Personen evakuiert.
APA/ZOOM.TIROL

Fritzens – Im Terfener Tunnel in Tirol, einem Tunnel der Neuen Unterinntalbahn, ist Mittwochabend nahe Fritzens ein Brand ausgebrochen. Ein Nightjet mit nach Angaben des Landes 151 Fahrgästen befand sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Brandes im Tunnel. 33 Personen wurden leicht verletzt. Es bestand Verdacht auf Rauchgasvergiftung, hieß es in der Nacht auf Donnerstag. Zuvor war die Polizei noch von rund 50 Leichtverletzten ausgegangen. Die Betroffenen wurden zur weiteren Abklärung in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert.

Wie das Land Tirol mitteilte, dürfte eine defekte Oberleitung auf den Autotransportwagen des Autoreise- und Nachtzugs gefallen sein und dabei zwei Pkw in Brand gesteckt haben.

Das Feuer im Bahntunnel Terfens in der Unterinntaltrasse im Bereich Fritzens (Bezirk Innsbruck-Land) brach gegen 20.45 Uhr aus. Der Nachtzug in Richtung Hamburg/Amsterdam wurde sofort im Tunnel gestoppt und ein Notruf abgesetzt. Gegen 21 Uhr löste die Leitstelle Tirol Großalarm aus, Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettung und Polizei aus mehreren Bezirken starteten umgehend mit den Lösch- und Evakuierungsmaßnahmen. Aufgrund der starken Rauchentwicklung war die Evakuierung der Fahrgäste - sie war gegen 23 Uhr abgeschlossen - nur mit Brand-Fluchthauben möglich. Zwischenzeitlich hatten die Einsatzkräfte wegen der Sitzplatzreservierungen bis zu 370 Fahrgäste angenommen. Dies bestätigte sich jedoch letztlich nicht. 

Mattle: "Glück im Unglück"

Es sei der schnellen Einsatzbereitschaft der Blaulichtorganisationen und der Behörden zu verdanken, dass es zu keiner Katastrophe gekommen ist, sagte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP). Er sprach von "Glück im Unglück". Rund 700 Einsatzkräfte, allein rund 20 Feuerwehren, hätten einen professionellen und reibungslosen Einsatz ermöglicht.

Jene Fahrgäste, die keine medizinische Versorgung benötigten, wurden in der Nacht mit Bussen nach Innsbruck gebracht, wo Schlafmöglichkeiten und Verpflegung zur Verfügung gestellt wurden. Die Weiterreise der rund 50 Passagiere, die sich aktuell noch in Innsbruck befanden, "wird gerade organisiert", hieß es am Donnerstagvormittag. Ebenfalls am Vormittag wurde der in Brand geratene Nachtzug geborgen und zurück an den Innsbrucker Hauptbahnhof gezogen. Verkehrseinschränkungen gab es laut ÖBB am Donnerstag nicht, "da der Schienenverkehr umgeleitet werden kann". (APA, 8.6.2023)