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Graz – Die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt gegen Fans von Fußball-Zweitligist GAK wegen des Verdachts auf Wiederbetätigung. Auf einer "Fanfahrt" nach Ungarn entstand ein Foto, das offenbar Mitglieder der "84er Jungs" beim deutschen Gruß zeigt und den Verdacht auf NS-Wiederbetätigung nahelegt. Der Fanklub erklärte nach den Geschehnissen seine Auflösung, und der Klub selbst distanzierte sich "klar von jedwedem extremistischen Gedankengut".

Zu sehen ist auf dem Foto zudem ein Transparent in den Farben Rot, Weiß und Blau mit der Aufschrift "Division 84", wobei das "S" in Form der SS-Runen gehalten ist. Christian Kroschl von der Staatsanwaltschaft Graz bestätigte Dienstagnachmittag, dass eine entsprechende Anzeige eingelangt sei und nun die Ermittlungen aufgenommen werden. Es werde nun geprüft, ob eine strafrechtliche Relevanz vorliege.

Stellungnahme des Vereins

Der GAK veröffentlichte am Dienstag eine Stellungnahme: "Am Samstag, den 17.06.2023 erlangten die führenden Fanclubs der Kurve Kenntnis davon, dass es im Rahmen einer Urlaubsfahrt von Teilen des Fanclubs „84-er Jungs" zu einem mutmaßlich strafrechtlich relevanten Vorfall im Sinne des Verbotsgesetz kam."

Weiters heißt es in der Aussendung: "Ein entsprechendes Foto, das einen eindeutigen Bezug zum Fanclub "84-er Jungs" herstellt und somit auch den GAK 1902 in Misskredit bringt, wurde an die Vertreter der Kurve weitergeleitet. Der betroffene Fanclub wurde von ihnen umgehend zur Rede gestellt und mit der einzig logischen Konsequenz, der Auflösung und Verbannung aus der roten Kurve, konfrontiert." Die Reaktion geschah laut GAK "aus Eigeninitiative der führenden Fanclubs. Die Vereinsführung wurde erst im Nachhinein informiert, begrüßt die Handlungsweise der Verantwortlichen jedoch vollinhaltlich."

Der Verein betonte zudem: "Sollten sich unter den beteiligten Personen Mitglieder des GAK 1902 befinden, so werden diese selbstverständlich aus dem Verein ausgeschlossen." (APA, red, 20.6.2023)