Wimbledon macht sich ready.
AP Photo/Kirsty Wigglesworth

Was steht an?

Das älteste Tennisturnier der Welt. Kurz: The Championships. Noch kürzer: Wimbledon. Seit 1877 (Frauen seit 1884) und diesmal vom 3. bis zum 16. Juli geht es im All England Lawn Tennis and Croquet Club (AELTC - kurz: All England Club) an der Londoner Church Road im Stadtteil SW19 um die prestigeträchtigen Titel und Pokale: den Gentlemen's Cup und die Venus Rosewater Dish.

Wie viel Preisgeld gibt es?

Die Organisatoren des All England Club schütten in diesem Jahr so viel Preisgeld aus wie nie zuvor: 44,7 Millionen Pfund, umgerechnet 52,3 Millionen Euro. Siegerin und Sieger erhalten jeweils 2.749.036 Euro, dies entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 17,5 Prozent. Wer die erste Runde spielt, erhält immerhin 64.339 Euro.

Wer fehlt?

Rafael Nadal (37). Der Sieger von 2008 und 2010, im Vorjahr noch Halbfinalist, wird wegen seiner körperlichen Probleme in diesem Jahr kein Match mehr bestreiten. Im kommenden Jahr will er auf Abschiedstournee gehen. Auch die viermalige Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka (25) aus Japan, die schwanger ist, wird fehlen.

Der bewachsene Center Court von Wimbledon.
APA/AP/Kirsty Wigglesworth

Was ist mit Russen und Belarussen?

Sie dürfen diesmal teilnehmen als "neutrale Athleten" - und müssen in diesem Zusammenhang unter anderem schriftlich bestätigen, dass sie keine Gelder staatlicher Stellen oder sanktionierter Sponsoren oder Personen erhalten. Im Vorjahr waren belarussische und russische Spielerinnen und Spieler auf Betreiben der britischen Regierung ausgeschlossen, die Vereinigungen WTA (Frauen) und ATP (Männer) vergaben daher keine Weltranglistenpunkte und verlangten vom englischen Verband (LTA) und dem AELTC Strafzahlungen in Höhe von jeweils einer Million Dollar. Die Strafen wurden mittlerweile halbiert.

Wer sind die Favoriten?

Titelverteidiger Novak Djokovic peilt seinen fünften Sieg in Serie und den insgesamt achten Sieg im Rasenmekka an, er würde dann mit Rekordsieger Roger Federer gleichziehen. Ein ernsthafter Konkurrent für den Serben ist nicht in Sicht - er könnte also auch seinen Grand-Slam-Rekord auf 24 Triumphe ausbauen.

Wer sind die Favoritinnen?

Eine klare Favoritin ist derzeit nicht auszumachen. Vorjahressiegerin Jelena Rybakina hätte beste Chancen auf die Titelverteidigung - die Kasachin schlägt sich jedoch mit gesundheitlichen Problemen herum. Favoritin bei den Buchmachern ist die Weltranglistenerste Iga Swiatek aus Polen - sie aber stand in Wimbledon bislang maximal im Achtelfinale und konnte am Freitag wegen einer Erkrankung nicht zum Halbfinale von Bad Homburg antreten.

Ein Blick über die Anlage des All England Lawn Tennis and Croquet Club.
REUTERS/HANNAH MCKAY

Wie steht es um die Österreicher?

Gar nicht so schlecht. Bei den Männern sind mit Sebastian Ofner, Dominic Thiem und Dennis Novak gleich drei Teilnehmer am Start. Bei den Frauen gibt Julia Grabher ihr Wimbledon-Debüt im Hauptfeld. Die Gegner und die Gegnerin haben es allerdings in sich: Thiem bekommt es mit dem als Nummer 5 gesetzten Stefanos Tsitsipas zu tun. Ofner trifft auf den Tschechen Jiri Lehecka, Novak auf den Kanadier Milos Raonic und Grabher auf die US-Amerikanerin Danielle Collins.

Was ist neu?

Neu nicht, aber nach wie vor etwas ungewohnt: Die 136. Wimbledon-Auflage ist nach dem Vorjahr die zweite ohne einen offiziellen Ruhetag. Zuvor war der "middle Sunday" spielfrei gewesen, nur 1991, 1997, 2004 und 2016 musste wegen Regens am Sonntag der ersten Woche aufgeschlagen werden. Die Aufgabe der Tradition entzerrt den Spielplan.

Was ist mit dem Rasen?

Der Rasen wird seit März auf einer Höhe von 8 mm gehalten. Während des Turniers wird jeden Tag gemäht, jeden Tag werden zudem die Linien nachgezogen. Während der Nacht werden die Courts spärlich bewässert. Seit 2001 wird auf der Sorte Perennial Ryegrass gespielt.

Wer überträgt?

Der Pay-TV-Sender Sky berichtet ab dem 3. Juli täglich live auf bis zu fünf Sendern/Kanälen, insgesamt sollen es rund 400 Stunden werden. (sid, red, 30.6.023)