Twitter beschränkt den Zugang zu seinem Produkt Tweetdeck in Zukunft auf "verifizierte" Nutzer. Dies kündigte das Social-Media-Netzwerk am Montag auf Twitter an. Die neuen Regeln sollen in 30 Tagen in Kraft treten. "Verifizierte" Nutzer müssen Gebühren für die Nutzung des Kurznachrichtendienstes bezahlen, also eine sogenanntes Twitter-Blue-Abo haben.

Weniger Werbeeinnahmen

Tweetdeck ermöglicht es Twitter-Nutzern, unterschiedliche Accounts, denen sie folgen, aber auch verschiedene Ansichten wie Zeitlinie und Benachrichtigungen in Kolumnen einzuteilen, um sich so eine bessere Übersicht zu verschaffen. Der Zugang dazu war bisher für alle Twitter-Nutzer kostenlos. Parallel zu dieser Ankündigung wurde eine vollständig neu entwickelte Version von Tweetdeck veröffentlicht. Die alte funktioniert in den vergangenen Tagen nach Beschränkungen durch Twitter bereits nicht mehr vollständig.

Tweetdeck wird vor allem von Unternehmen, Medien und anderen, die Twitter besonders intensiv verwenden, genutzt. Die geplanten Gebühren könnten Twitter neue Einnahmen bringen, indem mehr User zu einem Twitter-Blue-Abo gedrängt werden. Gleichzeitig besteht die Gefahr, damit einen weiteren Teil der alteingesessenen Nutzerschaft zu vertreiben.

Vorgeschichte

Twitter wurde im November 2022 von Tesla-Chef Elon Musk übernommen. Nach einem monatelangen Streit im Vorfeld, bei dem Musk erfolglos versuchte, den ausgemachten Preis nachträglich zu drücken, musste er schlussendlich 44 Milliarden Dollar für das Soziale Netzwerk zahlen. In den Wochen darauf wurde ein Großteil der Belegschaft gekündigt. Zahlreiche Kontroversen rund um die Moderationspolitik führten wiederum dazu, dass zahlreiche Werbende ihre Buchungen bei Twitter einstellten, ein Teil davon kehrte auch bisher nicht zurück. (red/APA, 4.7.2023)