Moskau – In Russland ist am Freitagmorgen (Ortszeit)  bei einem Unfall in einer Uran-Anreicherungsanlage mindestens ein Mensch getötet worden. Die Strahlungswerte am Standort der Fabrik in Nowouralsk in der Region Ural östlich von Moskau seien normal, berichtete die Nachrichtenagentur RIA am Freitag. Der 65-jährige Techniker sei nicht an Strahlungseinwirkung verstorben, sondern Verletzungen erlegen, die er bei dem Unfall erlitten hatte.

Der Betreiber der Anlage, das Uraler Elektrochemische Kombinat, teilte mit, abgereichertes Uranhexafluorid sei um 9.13 aus einem Zylinder entwichen. Die Substanz ist hochgiftig, radioaktiv und verflüchtigt sich leicht. Warum der einen Kubikmeter große Zylinder undicht war, wurde nicht mitgeteilt. Laut Berichten lokaler Medien wurden mehr als hundert Mitarbeiter der Anlage ins Spital eingewiesen, der Großteil konnte entlassen werden, nachdem sie dekontaminiert wurden. Weiter in Spitalsbehandlung waren am Freitagabend 24 Personen.

"Es besteht keine Gefahr für die Einwohner von Nowouralsk und das Personal der Anlage", teilte das Kombinat mit. Demnach wird dort Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken angereichert. Das 1945 gegründete Kombinat ist laut russischen Abgaben die weltgrößte Urananreicherungsanlage. (red, Reuters, 14.7.2023)

Russischer Atomreaktor
Russischer Atomreaktor. Aus der Anlage in der geschlossenen Stadt Nowouralsk gibt es keine Bilder.
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