Weil man zunehmend Probleme mit Spambots habe, hat man bei Twitter Anfang Juli strengere "Ratelimits" eingezogen. Die von CEO Elon Musk angekündigte Limitierung der lesbaren Tweets pro Tag sorgte auch für kritische Reaktionen. Unter anderem von höchst realen Nutzern, die die App auf einmal nicht mehr verwenden konnten. Ebenso vermuteten manche, dass Twitter dadurch mehr Leute dazu bringen wolle, ein Bezahlabo abzuschließen, weil für dieses eine höhere Obergrenze gilt.

Mittlerweile wurden die Limits infolge der Beschwerden erhöht, und die Wogen haben sich geglättet. Rund zwei Wochen später ist nun der neu gestartete Konkurrent Threads an der Reihe.

Auch Threads zieht einen Deckel ein

"Spamattacken haben zugenommen, darum müssen wir strenger werden mit Dingen wie Ratelimits", schreibt dazu Instagram-Chef Adam Mosseri, der auch für Threads zuständig ist. Das werde aber auch dazu führen, dass man versehentlich manche aktive Nutzer ausbremse. Was genau limitiert wird, bleibt unklar. Anzunehmen ist, dass es sich auch um Abrufe von Nachrichten handelt, theoretisch könnten aber auch Postings oder Anmeldungen gezählt werden.

Der Threads-Beitrag von Mosseri.

Die Anpassung solcher Ratelimits zählt zu den effektivsten Maßnahmen im Kampf gegen Spam. Plattformbetreiber versuchen diese so zu legen, dass möglichst wenige reale Nutzer, aber die meisten Spamaccounts damit ausgebremst werden.

Nachdem zuvor schon bekannt wurde, dass der erste Hype um Threads abgeebbt ist und die Aktivitätszahlen im Vergleich zu den ersten Tagen stark rückläufig sind, sorgte die Ankündigung von Ratelimits für Spott aus dem Twitter-Lager. Ein Nutzer postete einen Screenshots von Mosseris Beitrag und kommentierte ihn mit "es ist für Threads noch mehr vorbei, als ich dachte". Als Antwort bekundete Musk sein Gelächter in Richtung des Konkurrenten und bezeichnete Mosseri als Plagiator.

Zuckerberg betont optimistisch

Derweil hat sich Mark Zuckerberg, Chef der Instagram-Mutterfirma Meta (vormals Facebook Inc) bezüglich der Entwicklung der Nutzeraktivitäten auf Threads geäußert. Er zeichnet ein optimistisches Bild von der Zukunft von Threads. Die anfängliche Entwicklung wäre überragend gewesen, aber auch jetzt kämen noch mehrere zehn Millionen Nutzer täglich zurück. Für den Rest des Jahres wolle man sich darum kümmern, alle Basisfunktionalitäten zu verbessern und die gewonnenen Nutzer auf der Plattform zu halten.

Sobald die Stabilisierung geglückt sei, werde man den Fokus auf weiteres Wachstum legen. Man kenne das Drehbuch bereits, beschwichtigt Zuckerberg, und daher sei er zuversichtlich, dass Threads "auf einem guten Weg ist". (gpi, 18.7.2023)