Die Müllmenge, welche die Asfinag jedes Jahr an Raststationen einsammelt, von der Autobahn kratzt oder aus dem Straßengraben klaubt, nimmt kontinuierlich zu. 2022 waren es mehr als 7.900 Tonnen – 200 Tonnen mehr als 2021. Das verursachte Kosten in Höhe von rund zwölf Millionen Euro. In einzelnen Bundesländern ging die Müllmenge zurück, in anderen wurde aber mehr weggeworfen. Und man rechnet bundesweit mit einem weiteren Anstieg im heurigen Jahr, weil jene Bundesländer, die 2022 einen Rückgang verzeichneten, wieder aufholen werden.

Männer sammeln auf der Autobahn Müll ein.
Ein Viertel des jährlich auf Autobahnen anfallenden Mülls muss händisch aufgesammelt werden.
ASFINAG

In Niederösterreich, der Steiermark und in Oberösterreich etwa ging die Müllmenge im Schnitt um rund fünf Prozent zurück. Das erklärt sich die Asfinag damit, dass dort Rastplätze wegen Modernisierungsarbeiten geschlossen waren. Wenn diese wieder offen sind, wird auch dort wieder mehr Müll anfallen. "Der Müll-Anstieg in Tirol und Kärnten um rund 13 Prozent zeigte sich 2022 vor allem im Sommer", heißt es von der Asfinag. Das lasse wiederum den Schluss zu, dass die Urlaubsfahrten mit dem Pkw nach dem Corona-bedingten Einbruch des Verkehrsaufkommens wieder mehr werden.

Illegale Müllablagerungen

Nur um kein falsches Bild zu erzeugen: Mit dem Ausleeren der an den Raststationen angebrachten Mülltonnen hat die Asfinag kein Problem. Ganz im Gegenteil. Sorge bereite dem Autobahnbetreiber Müll, der einfach neben die Container geworfen werde – egal, Hauptsache die Richtung stimmt – oder illegale Ablagerungen von Haus-, Sperrmüll und Bauschutt. "Zum Teil landen auch ganze Möbelstücke, Autoreifen oder andere derartige Gegenstände neben den Strecken, weil sich Personen die Müllentsorgungsgebühr sparen wollen, oder weil es einfach bequemer ist. Für uns bedeutet das einen enormen Sammelaufwand, der händisch durchgeführt werden muss, und letztlich auch ein Plus an Kosten", sagt dazu Heimo Berghold, Umweltexperte der Asfinag.

Das größte Problem ist aber Mist, der einfach aus dem Auto geworfen wird. PET-Getränkeflaschen, Dosen oder auch Essensreste und Jausenverpackungen sind nicht nur eine Belastung für die Umwelt, sondern können auch zur Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer werden. Noch einmal Heimo Berthold: "Vor allem Flaschen und Dosen, die meistens sehr leicht sind, werden zu wahren Geschossen, wenn der Wind sie vom Rastplatz auf die Fahrbahn trägt oder sie sogar aus dem offenen Fenster direkt auf die Straße geworfen werden." Rund ein Viertel des auf Autobahnen anfallenden Mülls muss händisch aufgesammelt werden – was nicht zuletzt auch eine Gefahr für die Mitarbeitenden der Asfinag sei. (Guido Gluschitsch, 18.7.2023)