Matrei/Osttirol/Virgen – Im Virgental in Osttirol ist zum ersten Mal ein Wolf nach der neuen Maßnahmenverordnung der Tiroler Landesregierung erlegt worden. Diese war seit Ende Mai in Kraft und erlischt nach dem Abschuss mit sofortiger Wirkung, teilte das Land Tirol am Sonntag in einer Aussendung mit. Damit sind in Tirol noch sechs Abschussgenehmigungen für einen Wolf aufrecht, davon vier in Osttirol. Dort wurden heuer bisher 90 Weidetiere durch Wölfe getötet, weitere 150 werden vermisst.

Wolf Canis lupus im Wald - Wolfsabschuss in Tirol
Die Ages in Innsbruck wird den erlegten Wolf untersuchen (Symbolbild).
IMAGO/Dominik Kindermann

Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) bezeichnete den Abschuss als "wichtiges Signal": "Unser vordringliches Ziel ist der Schutz unserer Almwirtschaft. Diese ist nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die Artenvielfalt, den Schutz vor Naturgefahren und den Tourismus von großer Bedeutung." Der erlegte Wolf wird von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) in Innsbruck untersucht.

Für Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) zeigt der Abschuss, dass der Tiroler Weg der richtige sei: "Der Wolf verliert zunehmend die Scheu vor dem Menschen. Konflikte zwischen 'Mensch und Tier' sind vorprogrammiert. Und es ist unsere Aufgabe hier einzugreifen bzw. Lösungen zu finden." (APA, red, 23.7.2023)