Müsste man Microsofts Entwicklerkonferenz Inspire mit einem Schlagwort zusammenfassen, dann wäre das wenig überraschend "künstliche Intelligenz". Auf der Entwicklerkonferenz gab Microsoft erstmals den Preis für den KI-Copiloten in Microsoft 365, dem Office-Nachfolger, bekannt. Die Assistenzfunktion wird 30 Euro im Monat pro Benutzer kosten. Bislang ist der Zugriff auf die Beta-Version noch kostenlos.
Der Copilot soll Aufgaben wie das Zusammenfassen von Dokumenten übernehmen, indem er beispielsweise aus einem mehrseitigen Geschäftsbericht eine Übersicht mit einzelnen Bullet-Points generiert. Außerdem kann die KI E-Mails verfassen oder Analysen aus einem Excel-Sheet erstellen. Das alles soll nur einen Bruchteil der Zeit in Anspruch nehmen, die ein Mensch ohne KI-Unterstützung für derartige Aufgaben brauchen würde.
"Wir stellen fest, dass die Begeisterung der Kunden für Copilot wächst, je mehr sie Copilot nutzen. Bald wird niemand mehr ohne Copilot arbeiten wollen", wird Yusuf Mehdi, Microsofts Leiter des Consumer-Marketing, im Microsoft-Blog zitiert. Laut Angaben des Tech-Konzerns wurde der Copilot bereits von rund 600 Unternehmen getestet. Wann genau die kommerzielle Version erscheint, gab Microsoft aber nicht bekannt. Dass die Einführung unmittelbar bevorsteht, dürfte aber ausgeschlossen sein. Man werde den genauen Fahrplan in den kommenden Monaten veröffentlichen, so das Unternehmen.
KI-Kooperation mit Meta
Eine echte Überraschung lieferte Microsoft, als man eine KI-Partnerschaft mit Meta ankündigte. Microsoft-CEO Satya Nadella hat gemeinsam mit Mark Zuckerberg nun gemeinsam Llama 2 vorgestellt. Bei Llama 2 handelt es sich um die nächste Generation des Sprachmodells aus dem Facebook-Konzern. Das quelloffene Modell soll vor allem für die Forschung sowie die kommerzielle Nutzung kostenlos sein. Microsoft hat die Unterstützung der Llama-2-Familie auf Azure und Windows angekündigt. Es handle sich um die "Demokratisierung" der Vorteile von KI, teilte das Unternehmen mit.
Windows-Entwickler können über Github Repo auf Llama 2 zugreifen. Azure-Kunden können die Llama-2-Modelle mit 7B-, 13B- und 70B-Parametern feinabstimmen und einsetzen. Darüber hinaus wird Llama für die lokale Ausführung unter Windows optimiert sein, so Microsoft. Die Partnerschaft mit Microsoft ist aber nicht exklusiv. Llama 2 wird auch für Amazon AWS und bei Hugging Face starten, wie "Winfuture" berichtet. (red, 24.7.2023)