Dublin – Die Reiselust der Europäer und Europäerinnen hat dem Billigflieger Ryanair im abgelaufenen Quartal einen kräftigen Gewinnsprung beschert. Für das erste Geschäftsquartal bis Ende Juni stand unter dem Strich ein Überschuss von 663 Millionen Euro, wie das irische Unternehmen am Montag in Dublin mitteilte. Ein Jahr zuvor – kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine – hatte die Gesellschaft nur rund 188 Millionen Euro verdient.

Für das gesamte Geschäftsjahr bis Ende März 2024 rechnet Ryanair-Chef Michael O'Leary jedoch nur noch mit einem Wachstum auf 183,5 Millionen Fluggäste, nachdem er im Mai noch 185 Millionen angepeilt hatte.

Ein Flugzeug mit Ryanair-Schriftzug ist zu sehen.
Europas größter Billigflieger Ryanair hat sein bisher stärkstes Auftaktquartal hingelegt.
REUTERS/Christian Hartmann

Die jetzt angepeilte Passagierzahl entspricht einer Steigerung von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Management erklärte die gedämpften Aussichten mit weiteren Verzögerungen beim US-Flugzeughersteller Boeing, der mit der Lieferung neuer Jets vom Typ 737 Max noch langsamer vorankommt als zuletzt erwartet.

In den Monaten April bis Juni zählte Ryanair rund 50,4 Millionen Fluggäste und damit um elf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Auslastung der Maschinen verbesserte sich von 92 auf 95 Prozent, und der Umsatz sprang um 40 Prozent auf 3,65 Milliarden Euro nach oben.

Die Ticketpreise seien dank eines starken Ostergeschäfts im Jahresvergleich um durchschnittlich 42 Prozent gestiegen, hieß es zur Erklärung. Ein Jahr zuvor habe die Nachfrage unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine gelitten. (APA, 24.7.2023)