Manila – Ein heftiger Taifun steuert mit Windgeschwindigkeiten von 185 km/h auf die Philippinen zu. Der Supertaifun Doksuri, der auf den Philippinen Egay genannt wird, wird nach Angaben des Wetterdienstes am Mittwoch die Nordspitze der Hauptinsel Luzon erreichen. Die Behörden forderten die Bewohner von Küstengebieten auf, ihre Häuser zu verlassen und sich vor dem Unwetter in Sicherheit zu bringen.

Taifun zieht voraussichtlich weiter Richtung Taiwan

Der Sturm wird den Vorhersagen zufolge voraussichtlich an den dünnbesiedelten Babuyan-Inseln oder der nordöstlichen Provinz Cagayan auf Land treffen oder sehr nahe daran vorbeiziehen. Dann wird er in Richtung Taiwan und China weiterziehen.

Für Küstenorte der Provinz Cagayan ordneten die Behörden Evakuierungen an, da drei Meter hohe Sturmfluten befürchtet werden. Die philippinischen Behörden erwarten auch Starkregen, Überschwemmungen und Sturmschäden. Drei der fünf Babuyan-Inseln sind bewohnt, insgesamt leben dort rund 20.000 Menschen. Menschen, die in der Nähe der Küste leben, werden notfalls von der Polizei aufgefordert, ins Landesinnere zu fliehen, wie der Beamte Charles Castillejos von der Katastrophenschutzbehörde sagte. Fischer sollen ihre Boote aus dem Wasser holen.

Taifun Doksuri nahe den Philippinen 
Ein japanischer Wettersatellit hat Bilder von Doksuri in der Nähe der Philippinen aufgenommen.
AP/National Institute of Information and Communications Technology

Auch Fähren wurden aufgrund von Sturmwarnungen angewiesen, auf Luzon und anderen zentralen Inseln der Philippinen anzulegen. Mehr als 11.000 Menschen konnten ihre Fahrten nicht fortsetzen, wie die philippinische Küstenwache mitteilte.

Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich 20 Taifunen und Tropenstürmen heimgesucht, alljährlich gibt es hunderte Todesopfer. In großen Landesteilen leben die Menschen wegen der regelmäßigen Unwetter in Armut. Der besonders schlimme Sturm Haiyan hatte im November 2013 mehr als 6.300 Menschen das Leben gekostet. Ende 2021 hatte der Taifun Rai schwere Verwüstungen angerichtet, über 400 Menschen starben. Wissenschafter warnen, dass die Unwetter wegen der Erderwärmung im Zuge des Klimawandels heftiger werden. (APA, 25.7.2023)