Feuerwehreinsatz aufgrund von Unwetter
Bereits vergangene Woche haben Unwetter in der Steiermark für Schäden und Stromausfälle gesorgt.
FEUERWEHR HOHLBACH-RIEMERBERG

Leibnitz/Klagenfurt – Kräftige Gewitter, Regen und Sturmböen haben am Dienstag vor allem in der südlichen Steiermark und in Kärnten zu Problemen geführt: Die Feuerwehren mussten entwurzelte Bäume beseitigen, unter Wasser stehende Keller auspumpen sowie blockierte Verkehrs- und Gehwege freiräumen. Dächer wurden beschädigt und Bäche traten über die Ufer, in Kärnten waren bis zu 15.000 Haushalte ohne Strom.

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DER STANDARD

Bis zum Abend hatte sich die Zahl der unversorgten Haushalte in Kärnten auf rund 5.000 reduziert, erklärte Robert Schmaranz von Kärnten Netz auf APA-Anfrage. Betroffen war vor allem das Gebiet um Feldkirchen und der Wörthersee-Raum. Die 110-KV-Leitungen waren gleich an mehreren Stellen beschädigt, weshalb es Umschaltungen geben musste: "Das ist aber nicht so einfach, weil auch im Mittelspannungsnetz Störungen gibt", so Schmaranz. Die Arbeiten würden auf Hochtouren laufen, es war vorerst aber nicht absehbar, wann wieder alle Haushalte versorgt sein würden.

Im Drautal im Bezirk Spittal an der Drau lag der Hagel stellenweise zentimeterhoch. Schwer getroffen hatte es auch den Bezirk Feldkirchen: Im Gemeindegebiet von Steindorf am Ossiacher See mussten die Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, Straßen mussten wegen Vermurungen und Überschwemmungen gesperrt werden. Personen kamen nicht zu Schaden, die Höhe des Sachschadens war vorerst nicht bekannt. Nicht weit davon entfernt, in den Gemeinden Fresach, Weissenstein und Ferndorf, gab es ebenfalls Murenabgänge und umgestürzte Bäume, die auch Straßen blockierten.

2.500 Haushalte in Steiermark ohne Strom

IIn der Steiermark waren laut Energie Steiermark etwa 2.500 Haushalte ohne Strom. Am Nachmittag konnten bis auf rund 150 Haushalte im Raum Bruck und Vordernberg wieder alle Energie-Steiermark-Kunden mit Elektrizität versorgt werden. Bis zum Abend sollten alle Haushalte wieder Strom haben, hieß es auf APA-Nachfrage.

Die Feuerwehren in der Steiermark zählten bis zum Nachmittag knapp 200 sogenannte Schadenslagen, von 7 Uhr an waren rund 1.000 Feuerwehrfrauen und -männer in der Steiermark im Einsatz. Der Bereichsfeuerwehrverband Radkersburg sei laut Sprecher Thomas Meier von den Unwettern am Dienstag besonders schwer getroffen worden, weitere Einsätze wurden aber auch in den Feuerwehrbereichen Leibnitz, Feldbach, Deutschlandsberg, Graz-Umgebung, Weiz und Mürzzuschlag verzeichnet.

Dramatische Situation in Slowenien und Italien

In Kärnten hatte die Landesalarm- und Warnzentrale am Dienstag bis zum Vormittag 60 Feuerwehreinsätze gezählt, vor allem im Raum Klagenfurt, aber auch im Bezirk Völkermarkt, hier vor allem Bad Eisenkappel. Es gab kleinräumige Überschwemmungen, Keller standen unter Wasser, vereinzelt waren auch Bäume wegen des durchfeuchteten Bodens umgestürzt. In Klagenfurt waren Unterführungen kurzzeitig überschwemmt.

Im Vergleich zu Italien und Slowenien dürfte Österreich bisher aber glimpflich davongekommen sein. Eine 16-Jährige starb in Norditalien, nachdem sie in einem Pfadfinderlager in Cedegolo in der Provinz Brescia von einem umfallenden Baum getroffen wurde. Bewohner berichteten von riesigen Hagelkörnern und zertrümmerten Fahrzeugen. (APA, 25.7.2023)