Die tägliche Durchfahrtskapazität soll dem täglichen Wasserstand und Wetter angepasst werden.
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Panama-Stadt – Der Panamakanal schränkt wegen des niedrigen Wasserstands infolge der anhaltenden Trockenheit die Zahl von Schiffspassagen ein. Vorerst dürften nur noch 32 Schiffe pro Tag die Wasserstraße passieren, teilte die zuständige Behörde am Dienstag (Ortszeit) mit. Zuvor lag die tägliche Zahl bei rund 36 Schiffsdurchfahrten.

Der Panamakanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Er verbindet in Mittelamerika den Atlantik mit dem Pazifik. Da in der Region immer weniger Regen fällt und die Temperaturen steigen, ist der Wasserstand des künstlichen Gatún-See im Panamakanal gesunken, was sich wiederum negativ auf die Schiffbarkeit der Wasserstraße auswirkt. Zuletzt wurde wieder der maximale Tiefgang reduziert, mit dem Schiffe den Kanal passieren dürfen.

Längere Wartezeiten

Trotz Beginn der Regenzeit und Maßnahmen, um Wasser zu sparen, seien die zusätzlichen Schritte nötig, teilte die Panamakanal-Behörde mit. Durch die Beschränkung der Schiffspassagen könne es zu längeren Wartezeiten kommen. Je nach Wasserstand und Wettervorhersagen soll die tägliche Durchfahrtkapazität bei Bedarf angepasst werden.

Der Kanal ist rund 80 Kilometer lang. Er beginnt in Colón im Norden und endet nahe der Stadt Panama im Süden. Nach der Eröffnung des erweiterten Kanals 2016 verfügt die Wasserstraße über drei Schleusensysteme, über die die Schiffe auf das Niveau des 28 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Gatún-Sees angehoben und später wieder abgesenkt werden. Seit dem Ausbau des Kanals können auch große Tanker und Frachter mit bis zu 14.000 Containern durch die Wasserstraße geschleust werden. Pro Jahr passieren etwa 14.000 Schiffe den Panamakanal, etwa sechs Prozent des Welthandels werden durch ihn abgewickelt. (APA, 26.7.2023)