Die Hubschrauber sollen in Vomp im Bezirk Schwaz in Tirol stationiert werden. (Symbolbild)
Die Hubschrauber sollen in Vomp im Bezirk Schwaz in Tirol stationiert werden. (Symbolbild)
APA/ERWIN SCHERIAU

Innsbruck/Wien – Die Landeshauptmänner von Tirol und Vorarlberg, Anton Mattle und Markus Wallner (beide ÖVP), machen mobil: In einer gemeinsamen Aussendung forderten die beiden Landeschefs am Donnerstag die Prüfung der Stationierung von zwei Hubschraubern des Bundesheeres im Westen, konkret im Tiroler Vomp. Die Versorgungssicherheit im Westen müsse verbessert werden. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) versprach gegenüber der APA, die Vorschläge "genau zu prüfen".

Die beiden Landeshauptleute hatten sich in einem Schreiben an ihre Parteifreundin Tanner gewandt. "Eine verbesserte Stationierung von Hubschraubern im Westen würde uns ermöglichen, noch schneller auf Notfälle zu reagieren und die Versorgungssicherheit deutlich zu stärken", betonten Mattle und Wallner unisono und spielten auf Hochwasser und Lawinenunglücke in der jüngeren Vergangenheit an.

Hubschrauberstützpunkt im Bezirk Schwaz

Konkret wurde Tanner aufgefordert beziehungsweise gebeten zu prüfen, ob nach Abschluss der Beschaffung der drei Staffeln AW169 im Zuge des militärischen Aufbauplans 2032+ die Möglichkeit bestehe, zwei dieser Hubschrauber in Vomp im Bezirk Schwaz zu stationieren. Dort gibt es bereits einen Hubschrauberstützpunkt, der aber nicht mehr ständig besetzt ist. Das wollen Mattle und Wallner geändert wissen. Denn in den vergangenen Jahren habe man "trotz dringenden Bedarfs" nur bedingt beziehungsweise mit teilweise zeitlicher Verzögerung auf Hubschrauber des Bundesheeres im Rahmen von Assistenzeinsätzen zurückgreifen können, übten die beiden ÖVP-Spitzenpolitiker deutliche Kritik.

Vom Tiroler Stützpunkt profitiere jedenfalls auch Vorarlberg. "Neue Hubschrauber in Vomp bedeuten eine Stärkung der Versorgungssicherheit – die Luftfahrzeuge könnten bei Bedarf rasch in den Hangar in Bludesch überstellt werden, der voraussichtlich im Herbst fertiggestellt sein wird", so Mattle und Wallner.

Auch Tirols FPÖ für Stationierung

Die Antwort aus dem Ministerium kam prompt. Eine konkrete Zusage gab es nicht, aber: "Wir werden die angesprochenen Vorschläge genau prüfen und mögliche weitere Schritte gemeinsam mit den Landeshauptleuten besprechen", so Tanner, die sich "freute", dass sich Mattle und Wallner aktiv mit "Vorschlägen und Ideen" einbringen. Gleichzeitig verwies sie darauf, dass an den Standorten Bludesch und Vomp rund 2,3 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur zur wettergeschützten Unterbringung der Hubschrauber investiert werden. Zudem hätten das Bundesheer und die Bundesländer Tirol und Vorarlberg erst im Jahr 2021 die Sicherheitspartnerschaft verlängert. Diese sei "ein Bekenntnis, dass das Bundesheer auch in Zukunft ein verlässlicher Sicherheitspartner im Westen ist und bleibt".

"Etwas amüsiert" über die Forderung Mattles und Wallners zeigte sich indes Tirols FPÖ-Obmann Markus Abwerzger. Die FPÖ habe bereits 2015 im Parlament den Erhalt des Hubschrauberstützpunktes in Vomp gefordert, doch dieser Antrag sei von ÖVP und SPÖ abgelehnt worden. Der Vorstoß der Landeschefs sei daher "mehr als scheinheilig." Eine Stationierung an sich wäre aber mehr als wichtig. (APA, 27.7.2023)