Trump muss sich Medienbericht zufolge auf Anklage wegen Kapitol-Sturm einstellen
Trump wurde bereits im Zusammenhang mit der Einbehaltung von Geheimdokumenten als erster Ex-Präsident der Geschichte von einer Grand Jury angeklagt.
AP/Evan Vucci

Washington – Der ehemalige US-Präsident Donald Trump wird sich einem Medienbericht zufolge im Zusammenhang mit dem Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol wahrscheinlich vor Gericht verantworten müssen. Seinen Anwälten wurde mitgeteilt, sich auf eine Anklageerhebung einzustellen, berichtete der Sender NBC News am Donnerstag unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Wann die Anklage zu erwarten ist, blieb in dem Bericht offen.

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Mehrere US-Nachrichtenagenturen berichteten, Trumps Anwälte seien zum Justizministerium gefahren und hätten dort Gespräche in Büro des Sonderermittlers Jack Smith geführt. Dies wird als Hinweis auf eine mögliche Anklageerhebung gewertet. Smith untersucht im Auftrag des Justizministeriums den Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021. Trump erklärte am 18. Juli diesen Jahres, gegen ihn werde ermittelt. Dem Republikaner wird vorgeworfen, seine Anhänger zum Sturm auf das Herzstück der amerikanischen Demokratie aufgestachelt zu haben. Sie versuchten, die Anerkennung des Wahlsieges von Amtsinhaber Joe Biden zu verhindern. Trump weist die Vorwürfe zurück.

Sollte Trump angeklagt werden, wäre es die zweite Klage auf Bundesebene. Er wurde bereits im Zusammenhang mit der Einbehaltung von Geheimdokumenten als erster Ex-Präsident der Geschichte von einer Grand Jury angeklagt. Auch in diesem Fall geschah der Schritt auf Betreiben von Smith. Neben diesen Verfahren auf Bundesebene sieht sich Trump auch mit Klagen auf Landesebene in Georgia und New York konfrontiert. Die Prozesse haben weder einen unmittelbaren Einfluss auf den Wahlkampf von Trump noch können sie eine Rückkehr des 77-Jährigen ins Präsidialamt verhindern. (Reuters, 27.7.2023)