Benjamin Sesko trifft per Kopf.
Beim letzten Duell im März traf Benjamin Sesko gegen Altach, das ist am Samstag auszuschließen.
APA/DANIEL KRUG

Altach – Fußball-Meister Salzburg will in Altach (Sa., 19.30 Uhr) standesgemäß in die Bundesliga-Saison starten, hat aber besondere Umstände zu verdauen. Cheftrainer Matthias Jaissle ist nach Saudi-Arabien gewechselt. Für Altach und Neo-Cheftrainer Joachim Standfest macht die jüngste Entwicklung "keinen Unterschied".

"Für die Salzburger Mannschaft wird es auch keinen Unterschied machen, weil die Entscheidung getroffen worden ist. Das Schlimmste für eine Mannschaft ist immer, wenn man nicht weiß, was los ist", vermutete Standfest. Jaissles Co-Trainer Florens Koch und Alexander Hauser würden den neuerlich verjüngten Meister sicher bestens auf das Spiel vorbereiten, meinte der langjährige Bundesliga-Verteidiger. "Der Alex Hauser arbeitet seit Jahren mit dem Cheftrainer zusammen und wird das nahtlos übernehmen können. Sie werden über kurz oder lang eine wohl interne Lösung parat haben und Jaissle nahtlos ersetzen können."

Über den Zeitpunkt des Duells in Runde eins ist Standfest auch aus anderen Gründen jedoch "nicht unglücklich". "Man weiß, dass sie genauso wie wir einen Umbruch gehabt haben. Da kann man sie vielleicht an einem Tag erwischen, wo sie nicht so gefestigt sind."

Blau-Weiß will sich treu bleiben

Für Blau-Weiß Linz beginnt das Unternehmen Bundesliga im Lavanttal. Am Samstag (17.00 Uhr) empfängt der WAC den Aufsteiger in der 1. Runde der neuen Saison. Das "Wolfsrudel" greift nach einigen Transfers mit einem neuen Gesicht an und will zu Beginn drei Punkte einfahren. "Für uns ist wichtig, dass wir gut reingekommen in die Liga", sagte Trainer Manfred Schmid. Die Linzer möchten den Trend von starken Leistungen der Neuankömmlinge in der ersten Runde bestätigen.

Der Grundansatz bei Blau-Weiß Linz werde sich auch in der obersten Spielklasse nicht verändern, kündigte Cheftrainer Gerald Scheiblehner an. Wie in der 2. Liga wolle man "einen intensiven und schnellen Fußball" zeigen. "Wenn etwas erfolgreich ist, dann verändert man es auch nicht. Das wäre ja unlogisch", sagte er der APA. Das erklärte Fernziel ist der Klassenerhalt.

Für den WAC geht es darum, nach einem Jahr Unterbrechung wieder in die Meistergruppe zu kommen. "Wir wollen den WAC in den nächsten Jahren in den Top sechs etablieren. Das ist das klare Ziel", sagte Trainer Manfred Schmid. In der Vorsaison hatte man die Top sechs verpasst, belegte anschließend in der Qualifikationsgruppe den ersten Platz. Schmid gestaltete die Mannschaft über den Sommer um und baute zahlreiche neue ein. Scott Kennedy und Lukas Ibertsberger sollen die Abwehr verstärken, Sandro Altunashvili das zentrale Mittelfeld. Dazu kamen für weiter vorne vorerst Florian Rieder, Bernhard Zimmermann, Thomas Sabitzer und Mohamed Bamba.

"Wir haben viel Qualität dazubekommen, zu der Qualität, die schon da war. Ich bin sehr zufrieden", zog Schmid eine positive Bilanz der Transferzeit. Schwer wiegt allerdings der Abgang von Stürmer Tai Baribo, der in die Major League Soccer wechseln wird. Mit der Ablösesumme, die bei über einer Million Euro liegen soll, bleibt der WAC aber auf dem Markt manövrierfähig. Ein neuer Stürmer aus Israels zweiter Liga ist mit Bamba seit Freitag fix da, vor seinem Einsatz müsste jedoch noch ein Haufen Formalitäten erledigt werden.

Duell der routinierten Trainer in Tirol

Die WSG Tirol empfängt (Sa., 17 Uhr) Austria Klagenfurt. Im Mittelpunkt des Duells am Innsbrucker Tivoli stehen dabei nicht nur die 22 Akteure am Feld, sondern auch zwei erfahrene Fußball-Lehrer. Thomas Silberberger geht in seine bereits elfte Saison mit der WSG und ist der dienstälteste Trainer der Liga, sein Gegenüber Peter Pacult, Nummer drei dieser Rangliste, zieht bei der Austria seit Jänner 2021 die Fäden.

Im Vorfeld der Begegnung sprachen die beiden Trainer-Urgesteine voller Hochachtung und Respekt voneinander. "Das ist wirklich eine ganz außergewöhnliche Geschichte, zumal er fast jeden Sommer einen personellen Umbruch im Kader zu gestalten hat. Das ist ihm bisher immer sehr gut gelungen und ich denke, dass auch heuer wieder mit Tirol zu rechnen ist", sagte Pacult, der in seiner langen Trainer-Karriere neben dem Meistertitel mit Rapid (2008) auch zahlreiche Auslandsstationen vorzuweisen hat.

Silberberger bezeichnete Pacult indes als "einen der besten Trainer in Österreich" und als "größte Stärke von Austria Klagenfurt". Gewarnt ist der 50-Jährige Tiroler von der Mannschaft seines Kontrahenten daher allemal. "Klagenfurt lässt in der Defensive wenig zu, hat Stärken im Umschaltspiel und erzielte nahezu die Hälfte aller Tore nach Standardsituationen", erklärte Silberberger.

Schopp mit verjüngtem Hartberg

Markus Schopp hat dem in die Jahre gekommenen Hartberg-Kader im Sommer eine Verjüngungskur verordnet. Der Bundesliga-Start (Sa., 17 Uhr) gegen Lustenau wird zeigen, wie weit der TSV "neu" bereits ist. Maximal bereit wird auch der Gegner nicht sein. In Lustenau wäre man von neuerlichen Anlaufproblemen nicht überrascht.

Schopp spricht vor dem Auftakt von einem notwendigen Umbruch. "Dass wir in der Liga geblieben sind, hat das Thema in den letzten beiden Jahren ein bisschen übermalt. Wir haben jetzt den Moment genützt und uns dazu deklariert, dass wir den TSV Hartberg zukunftsfit machen." Der Zugang sei mit einem gewissen Risiko verbunden. "Das ist aber genau die Reise, die ich als superspannend sehe."

Offensiv sollen künftig der fix von Roma verpflichtete Ruben Providence, Dominik Frieser, Dominik Prokop, Salzburg-Leihgabe Mamadou Sangaré oder die Stürmer Christoph Lang (Sturm-Leihe) und Maximilian Entrup die Hartberger tragen. Auf Tobias Kainz und Michael Steinwender wird defensiv noch mehr Verantwortung warten. (APA, red, 28.7.2023)

Mögliche Aufstellungen:

WAC – FC Blau-Weiß Linz (Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 17.00 Uhr, SR Hameter)

WAC: Bonmann - Baumgartner, Piesinger, Kennedy - Jasic, Omic, Leitgeb, Scherzer - Ballo, Zimmermann, Rieder
Es fehlen: Novak (Knieverletzung), Baribo (vor Transfer)
Fraglich: Altunashvili (fehlende Arbeitsbewilligung)

BW Linz: Schmid - Windhager, Mitrovic, Fa. Strauss, Gölles - Koch, Brandner, Haudum - Hofer, Ronivaldo, Mensah
Es fehlen: Tursch (Kreuzbandriss), Maranda (Aufbautraining), Pasic (Leistenverletzung), Dobras (Trainingsrückstand)

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TSV Hartberg - SC Austria Lustenau (Hartberg, Profertil Arena, 17.00 Uhr, SR Pfister)
Saisonergebnisse 2022/23: 1:4 (a), 1:1 (h), 0:1 (h), 1:5 (a)

Hartberg: Sallinger - Fillafer, Bowat, Komposch, Pfeifer - Heil - Lang, Sangare, Prokop, Providence - Entrup
Es fehlt: Ehmann (Schulteroperation)

Lustenau: Schierl - Gmeiner, Maak, Grujcic, Berger - Grabher, Tiefenbach - Anderson, Surdanovic, Fridrikas - Schmid
Es fehlt: Rhein (erkrankt)

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WSG Tirol - SK Austria Klagenfurt (Innsbruck, Tivoli Stadion, 17.00 Uhr, SR Lechner)
Saisonergebnisse 2022/23: 2:2 (h), 3:2 (a).

Tirol: Stejskal - Ranacher, Bacher, Stumberger, Schulz - Naschberger, Müller, Ogrinec, Kronberger - Prelec, Buksa
Es fehlen: Forst (gesperrt), Blume (Ödem), Sulzbacher, Skrbo, Tomic (alle muskuläre Probleme), Behounek (vor Transfer)

Klagenfurt: Menzel - Gkezos, Wimmer, Mahrer - Straudi, Irving, Benatelli, Cvetko, Schumacher - Karweina, Arweiler
Es fehlen: Soto (Rücken), Binder (Adduktoren), May (Knie)

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SCR Altach - Red Bull Salzburg (Altach Cashpoint Arena, 19.30 Uhr, SR Altmann)
Saisonergebnisse 2022/23: 2:3 (h), 1:1 (a)

Altach: Stojanovic - Reiner, Gugganig, Zwischenbrugger - Gebauer, Fadinger, Jäger, Bähre, Lukacevic - Nuhiu, Santos
Es fehlen: Bukta (Knie), Ouedraogo, Kaiba (Altach II)

Salzburg: Schlager - Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer - Gourna-Douath - Forson, Nene, Kjaergaard - Konate, Ratkov
Es fehlen: Koita (Oberschenkel), Capaldo (Knöchel), Sucic (Knie), Fernando (im Mannschaftstraining), Diambou (Arm), Guindo (Knie), Omoregie (Rücken), Okoh (Adduktoren), Morgalla (Knie)
Fraglich: Ulmer (Knöchel), Terzic (Spielgenehmigung)