Marokko
Marokko wahrt mit Nouhaila Benzina die Chance aufs Achtelfinale.
REUTERS/HANNAH MCKAY

Adelaide - Schweiz und Norwegen sind am Sonntag ins Achtelfinale der Frauen-Fußball-WM eingezogen, Deutschland muss nach einem überraschenden 1:2 (0:0) gegen Kolumbien noch bangen. Für Neuseeland ist das Heimturnier schon vorzeitig zu Ende. In Dunedin war für den Gastgeber ein 0:0 gegen die Schweiz zu wenig, Norwegen setzte sich in Auckland 6:0 (3:0) gegen die Philippinen durch. WM-Neuling Marokko feierte mit dem 1:0 (1:0) gegen Südkorea den historisch ersten Sieg bei einer Endrunde.

Das 1:0 (1:0) gegen Südkorea war der erste WM-Sieg eines nordafrikanischen Teams. Sechs Tage nach der 0:6-Pleite gegen Deutschland hielt Ibtissam Jraidi (6.) den Traum des Außenseiters von der K.o.-Runde am Leben. Zudem sorgte Innenverteidigerin Nouhaila Benzina als erste Trägerin eines Hijab für ein WM-Novum. Ein Verbot des Fußball-Weltverbandes FIFA, bei Spielen unter seiner Regie aus "Gesundheits- und Sicherheitsgründen" eine religiöse Kopfbedeckung zu tragen, wurde 2014 nach Protesten von Aktivisten, Sportlern sowie Regierungs- und Fußballfunktionären aufgehoben.

Norwegische Torlawine.
AP/Abbie Parr

In Dunedin fieberten die 25.000 neuseeländischen Fans am Sonntag vergeblich mit: Nur ein Sieg hätte den Gastgeberinnen geholfen, das Heimteam rannte dann doch fast 90 Minuten an - doch die Schweiz blieb auch im dritten Spiel ohne Gegentor. Jacqui Hand scheiterte bei der besten Neuseeland-Chance am Pfosten (24.). Die Schweiz spielt im Achtelfinale am Samstag in Auckland gegen Spanien oder Ex-Weltmeister Japan.

Norwegen reicht der erste Sieg bei der bisherigen WM, um noch vorbeizuziehen. Dreierpackerin Sophie Haug (6./17./90.+5), Caroline Graham Hansen (31.), Guro Reiten (53., Foulelfmeter nach Videobeweis) sowie ein Eigentor von Alicia Barker (48.) schossen den nie gefährdeten Erfolg heraus, Außenseiter Philippinen schied bei der WM-Premiere mit drei Punkten als Letzter aus. Sofia Harrison sah beim Neuling wegen groben Foulspiels die Rote Karte (67., nach Videobeweis).

Neuseeland
Bitterer Abschied für Gastgeber Neuseeland.
REUTERS/MOLLY DARLINGTON

Kolumbien ging gegen Vize-Europameister Deutschland in Sydney in der 52. Minute durch eine Einzelaktion von Linda Caicedo in Führung. Die 18-Jährige von Real Madrid zimmerte den Ball von halblinks im Strafraum mit Effet und Präzision in die rechte obere Ecke. Deutschland bestürmte danach wild das gegnerische Tor, belohnte sich aber erst in der 89. Minute, als Kapitänin Alexandra Popp den Foul-Elfmeter sicher zum 1:1 verwertete.

Kolumbien
Traumhaft: Die Kolumbianerin Linda Caicedo erzielte das Tor der WM.
EPA/MARK EVANS

Kolumbien gab jedoch nicht auf und warf in der Schlussphase alles nach vorne. In der 97. Minute brachte Manuela Vanegas nach einer Ecke tatsächlich den siegbringenden Kopfball im Tor unter. Nach weiteren acht Minuten Nachspielzeit hatten die Kolumbianerinnen ihren zweiten Sieg in der Gruppe H sowie den ersten Platz sicher und stehen mit mehr als einem Bein im Achtelfinale. Die DFB-Truppe auf Platz zwei kann indes in der letzten Runde am Donnerstag noch von Marokko verdrängt werden. (sid, APA, red, 30.7.2023)

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