Der kuwaitische Außenminister Salem al-Sabah und sein irakischer Amtskollege Fuad Hussein
Der kuwaitische Außenminister Salem al-Sabah (links) und sein irakischer Amtskollege Fuad Hussein (rechts) in Bagdad.
IMAGO/Khalil Dawood/Xinhua

Bagdad/Kuwait-Stadt – Der Irak und Kuwait wollen ihre jahrzehntelangen Grenzstreitigkeiten beilegen. Der kuwaitische Außenminister Salem al-Sabah sagte am Sonntag nach Gesprächen mit seinem irakischen Amtskollegen Fuad Hussein in Bagdad, es bestehe zwischen beiden "vollständiger Konsens" darüber, "die noch offenen Probleme zwischen den beiden Ländern zu lösen, insbesondere die Festlegung der Seegrenzen".

Vertreter des Irak hatten bereits vor den Gesprächen ihre Bereitschaft ausgedrückt, die Landgrenze zwischen den Nachbarstaaten anzuerkennen. In der angepeilten Vereinbarung zwischen dem Irak und Kuwait soll es nun auch um die Seegrenze im Persischen Golf gehen. Bagdad besteht auf einen ungehinderten Zugang zum Golf, der zentral für die irakische Wirtschaft und insbesondere für die Erdöl-Exporte des Landes ist.

Regelmäßig Schiffe beschlagnahmt

Aufgrund der ungelösten Grenzfrage hält die kuwaitische Küstenwache bis heute regelmäßig irakische Fischer fest und beschlagnahmt ihre Schiffe, weil sie aus kuwaitischer Sicht "illegal" in die Hoheitsgewässer des Landes eindringen.

Die Gespräche würden nun in "verschiedenen technischen Ausschüssen" weitergeführt, sagte der irakische Außenminister Hussein. Im Irak sollen am 14. August weitere Verhandlungen zur Lösung des Grenzstreits stattfinden.

Die Vereinten Nationen hatte bereits 1993 De-facto-Grenzen zwischen dem Irak und Kuwait festgelegt, sowohl auf dem Land als auch im Persischen Golf. Drei Jahre zuvor, im August 1990, hatte der Irak unter der Führung des damaligen Machthabers Saddam Hussein den Nachbarstaat überfallen und das Land annektiert. Sieben Monate später wurde die Annexion nach dem Einschreiten einer internationalen Militärkoalition unter Führung der USA beendet. (APA, 31.7.2023)