Remi Lucidi
Der 30-jährige Franzose liebte es zu klettern. Auf Instagram hatte er immerhin knapp über 9.000 Follower.
@remnigma / Instagram

30 Jahre alt wurde der Franzose Remi Lucidi. Am Donnerstag fiel er von einem 220 Meter hohen Hochhaus in Hongkong. Der begeisterte Kletterer postete seine gefährlichen Touren auf Instagram. Seinen letzten Stunt bezahlte er mit seinem Leben.

Berufskletterer

Lucidi klettere auf Kräne, Hochhäuser oder Brücken und teilte seine waghalsigen Touren auf Instagram. Am Donnerstag wählte er den knapp 220 Meter hohen Tregunter Tower in Hongkong als Ziel. Eine Putzfrau gab später zu Protokoll, sie habe den Mann gegen die Fensterscheibe klopfen gesehen. Er hatte scheinbar Probleme und wollte ins Haus zurück. Bevor ihn jedoch Hilfe erreichte, stürzte er in die Tiefe und damit in den Tod.

Zugang zum Haus hatte er sich zuvor über den Haupteingang beschafft. Zwischen 18 und 20 Uhr soll er das Haus betreten und dem Wachmann gesagt haben, dass er einen Freund im 40. Stockwerk besuchen wolle. Tatsächlich kannte Lucidi niemand im Haus, sondern nutzte die Lüge ausschließlich dazu, Zutritt zu dem Hochhaus zu erlangen.

Bilder der Überwachungskameras zeigen den Kletterer im 49. Stock aus dem Aufzug aussteigen und dann die Treppe nehmen. Bis zum 68. Stock soll er diese hochgestiegen sein und sich dort gewaltsam Zutritt zum Dach verschafft haben. Dort habe er ein Foto gemacht – sein letztes. Die Polizei gab später bekannt, man habe den Ausweis des Mannes gefunden und eine Kamera. Über die genaue Ursache des Unfalls wird derzeit spekuliert.

Unter seinem letzten Foto häufen sich die Kommentare. Ein anderer Kletterer schreibt, solche Neuigkeiten würde man über einen anderen Entdecker nicht lesen wollen. Ein weiterer schreibt, Lucidi habe das gemacht, was er liebte. "Er lebte sein Leben in vollen Zügen. Das können nicht viele sagen." Aber es gibt auch kritische Kommentare. "War es das Foto wert? Warum bringt man sich dafür in lebensbedrohliche Situationen?" (red, 1.8.2023)