Garmin Sportuhr Akku Laufzeit
Sie ist nicht schön, aber dafür hält der Akku zwei Wochen durch: meine Sportuhr.
Der Standard/Stefan Mey

In Tech-Redaktionen und auch in tech-affinen Freundeskreisen gehört es zum guten Ton, eine Smartwatch am Handgelenk zu tragen – also eine Armbanduhr, die nicht nur die Uhrzeit anzeigen, sondern auch diverse Gesundheitsdaten messen, Benachrichtigungen vom Smartphone anzeigen, die Musikwiedergabe steuern und Anrufe tätigen kann. Zusätzlich erweitert wird das Anwendungsspektrum durch diverse Apps, mit denen weitere nützliche Funktionen auf der Uhr landen. Eine feine Sache, zumindest theoretisch.

Hässliche Pixel

Ich verzichte trotzdem auf all diese Innovationen und setze lieber auf eine Sportuhr, die im Gegensatz zu den schicken Smartwatches der Kollegen auf den ersten Blick nur Nachteile mit sich bringt: Die Funktionen sind deutlich eingeschränkt, Apps kann ich keine installieren – und überhaupt muss ich mich mit einem pixeligen Schwarz-Weiß-Display statt einer hochauflösenden Farbdarstellung zufriedengeben. Warum tue ich mir das an?

Weil eben nicht alles Gold ist, was glänzt – und sich das hässliche Entlein in einigen essenziellen Punkten als schöner Schwan entpuppt. So sei zum Beispiel anzumerken, dass viele Besitzer einer Smartwatch diese im Alltag für halbwegs banale Dinge nutzen: die Uhrzeit nachsehen, Puls messen, Schritte zählen, die eine oder andere sportliche Aktivität tracken. All dies können halbwegs moderne Sportuhren und Fitnessbänder ebenfalls bieten, dafür braucht es keine Smartwatch.

Wo die Sportuhr punktet

In den Schatten gestellt werden die Smartwatches von den Sportuhren aber, wenn es um einen Faktor geht, der im Alltag nicht unterschätzt werden sollte: die Akkulaufzeit. Denn viele Smartwatches müssen vor allem wegen der permanent eingeschalteten, hochauflösenden Farbdisplays bereits nach einem Tag wieder aufgeladen werden. Sportuhren hingegen sind darauf ausgelegt, auch mehrtägige Wandertouren dokumentieren zu können, und bieten eine entsprechend lange Akkulaufzeit. Mein Gerät ist zum Beispiel mit einem E-Ink-Display ausgestattet und hält locker zwei Wochen durch – zwei Wochen, in denen ich die Uhr auch nachts und beim Schwimmen tragen kann, im Urlaub kein zusätzliches Ladegerät einpacken und mir keine Sorgen um leere Akkus machen muss.

Meine Smartwatches besitzenden Freunde hingegen versetzen das Display teilweise in den Ruhemodus, damit der Akku überhaupt einen Tag durchhält. Mit dem Nebeneffekt, dass sie das Gerät entsperren müssen, wenn sie wissen wollen, wie spät es ist. Ob damit die grundlegenden Anforderungen an eine Armbanduhr noch ausreichend erfüllt sind, sei der an dieser Stelle der Diskussion im Forum überlassen. (Stefan Mey, 7.8.2023)