Federico Bahamontes bei der Tour de France 1958.
Federico Bahamontes bei der Tour de France 1958.
AFP/-

Toledo – Die spanische Radsport-Ikone Federico Bahamontes ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Das bestätigte der Bürgermeister von Toledo, Carlos Velázquez Romo, am Dienstag. Bahamontes, in Santo Domingo-Caudilla nahe der Hauptstadt von Kastilien-La Mancha geboren, hatte 1959 als erster Spanier die Tour de France gewonnen, sechsmal entschied er die Bergwertung der Großen Schleife für sich. Eine Marke, die erst viel später vom Franzosen Richard Virenque übertroffen wurde. Seit dem Tod des Franzosen Roger Walkowiak im Februar 2017 war der "Adler von Toledo" der älteste lebende Gesamtsieger der Tour gewesen.

Bahamontes war der erste Radprofi, der bei allen drei großen Rundfahrten – Giro d’Italia, Tour und Vuelta a España – die Bergwertung gewann. Eine Jury der französischen Zeitung L’Équipe wählte ihn 2013 zum besten Kletterer der Tourgeschichte.

Berühmt ist Bahamontes auch für die Anekdote, er habe 1954 während einer Touretappe auf einem Pass ein Eis gegessen. Er bestätigte die Geschichte später in einem Interview mit der Zeitung El País zumindest in Teilen. Er habe die Pause allerdings nicht wegen seines großen Vorsprungs, sondern wegen eines Speichenbruchs eingelegt. Während der Reparatur habe er dann einen Eisverkäufer gesehen und die Chance genutzt. "Ich brauchte Abkühlung, hatte Hunger."

Nach seinem Karriereende 1965 verkaufte Federico Bahamontes Sportartikel im Raum Toledo und unterstützte den Nachwuchs. In Valladolid, wo er am Dienstag starb, und Toledo wurden die Flaggen auf halbmast gesetzt. (sid, red, 8.8.2023)