Blick auf einen See
Wer einen privaten Steg an einem Badesee buchen möchte, der findet online entsprechende Angebote.
Oberösterreich Tourismus GmbH/Martin Fickert

Wer im Jahr 2023 einen Urlaub bucht, der macht dies meist über Plattformen wie Booking.com oder Expedia. Flüge sucht man über Checkfelix, Kayak oder Skyscanner. Wer früh genug bucht und flexibel ist, findet den einen oder anderen Deal bei Urlaubsguru. Und auch das vor mehr als zehn Jahren in Österreich gestartete Airbnb ist längst kein Geheimtipp mehr.

Welche neueren Plattformen gibt es aber für Kurzentschlossene, die im Sommer spontan für ein verlängertes Wochenende aus der Stadt kommen wollen? DER STANDARD hat ein paar Tipps zusammengestellt. Eines dazu aber gleich vorweg: Vor allem die hier genannten Start-ups mögen durch innovative Ideen reizvoll wirken, eine dortige Buchung ist aber freilich immer mit einem größeren Risiko verbunden als bei etablierten Plattformen. Das mussten zuletzt Kundinnen und Kunden des mittlerweile insolventen Start-ups Midnightdeal erfahren: Laut einem Bericht des Szenemediums "Brutkasten" wurden deren Buchungen teils storniert, obwohl sie bereits gezahlt hatten.

Ein Platz am See

Lust auf ein Wochenende am See, aber Sie können sich kein eigenes Seegrundstück leisten? Diese Lücke füllt das österreichische Start-up Platz am See, bei dem ebendiese Seegrundstücke tageweise gemietet werden können, indem man auf der Website schlicht den gewünschten Ort und Zeitraum auswählt. Fotos und Beschreibungen – etwa auch bezüglich WCs und Parkmöglichkeiten – geben einen groben Eindruck von der Location, via Onlinekalender ist jeweils die Verfügbarkeit ersichtlich. Und ein Wetterbericht für die jeweilige Region erspart den Wechsel in ein anderes Browserfenster.

Preislich bewegt sich das Angebot je nach Größe und Lage zwischen mittleren zweistelligen (Badeplattformen für vier Personen am Attersee) und mittleren dreistelligen (41.000 Quadratmeter großes Seegrundstück für 20 Personen bei Pöchlarn) Beträgen pro Tag. Ausgewählte Locations können auf Wunsch auch für Events – Stichwort: Hochzeit – gemietet werden.

Camper für einen Tag

Wer die Natur nicht stationär, sondern flexibel genießen möchte, der ist mit einem Camper gut beraten. Das Problem dabei ist bloß, dass diese in der Anschaffung recht teuer sind, zusätzlich fallen Versicherung und eventuell Stellplatzgebühren an. Hier kommt das Start-up Paul Camper ins Spiel, das ähnlich wie Platz am See funktioniert –, außer dass hier eben keine Seezugänge, sondern Camper und Wohnmobile vermietet werden.

Auch hier werden auf der Website Startort und gewünschter Abholtag angegeben, anschließend können die Suchergebnisse sortiert und mit Filtern verfeinert werden – etwa in Bezug auf Fahrzeugtyp, Ausstattung, Anzahl der Sitz- und Schlafplätze sowie Preisrahmen. Die meisten Fahrzeuge bewegen sich preislich bei rund 100 Euro pro Nacht, hinzu kommen freilich Treibstoff- und Campingplatzgebühren. Die Profilseiten der Camper bieten ein Bewertungssystem sowie etliche Fotos und Detailinformationen, damit man sich vor der Buchung ein umfassendes Bild machen kann.

Essen gehen – oder selber kochen

Oft muss man aber die Stadt gar nicht verlassen, um spontan etwas Schönes zu erleben: Manchmal reicht es auch einfach, schön essen zu gehen. Hier hat sich vor einigen Jahren in Österreich das Start-up Delinski hervorgetan, welches nach einer Übernahme inzwischen unter dem Namen The Fork firmiert. Das Konzept: Wer hier mehr oder weniger spontan einen noch freien Tisch in einem Lokal ergattert, der kann mit günstigeren Preisen rechnen.

An dieser Stelle ist es zudem richtig und wichtig, ein weiteres Mal auf das Start-up Too good to go zu verweisen: Hier werden per App Lebensmittel im Supermarkt oder Restaurant erworben, die noch am selben Tag ablaufen und die das Unternehmen sonst weggeworfen hätte. Die Qualität der Essenspakete variiert stark nach Anbieter, ein Bewertungssystem soll hier bei der Beurteilung helfen. Zwar kommt man hier nicht wirklich raus, sondern isst erst recht zu Hause (oder im Wohnmobil) – dafür zehrt man neben der finanziellen Ersparnis von dem Gefühl, Lebensmittel vor der Tonne gerettet zu haben.

Blogs und andere Klassiker

Hinzu kommen etliche weitere, mehr oder weniger etablierte Plattformen, Blogs und Apps. So bietet die Website kurz-mal-weg.at etwa die Möglichkeit, Kurzreisen und Wellnessaufenthalte zu buchen. Wer gerne wandern und dabei die Umwelt schonen will, der findet auf der Website Bahn zum Berg viel Inspiration. Unter Eltern ist die Website Mamilade längst kein Geheimtipp mehr. Und schließlich gibt es von den regionalen Tourismusverbänden ausreichend Angebote: Wer etwa in Niederösterreich und Umgebung lebt und eine Niederösterreich-Card besitzt, der findet auch in der dazugehörigen App immer wieder neue Ausflugsziele, die es spontan zu besuchen lohnt. (Stefan Mey, 12.8.2023)