Prompt:
So stellt sich die Bilder-KI Midjourney einen "manisch lachenden männlichen Snob" vor.
Midjpourney/Stefan Mey

Ihre Witze sind ziemlich unlustig. Sie sind bekannt, auch wenn niemand genau versteht, warum. Sie wirken nämlich ziemlich ahnungslos. Diese Inkompetenz kaschieren sie gut durch rhetorische Tricks, die sie vermutlich in NLP-Seminaren erlernt haben, die ihre Eltern finanzierten – wie übrigens auch den Rest ihrer Karriere. Sie sind immer dabei, obwohl niemand sie wirklich eingeladen hat. Kennen Sie solche selbstverliebten Ungustln?

Nun weiß natürlich jeder, dass KI-Sprachmodelle wie ChatGPT, Microsofts Bing-KI und Googles Bard keinen echten Charakter und kein Bewusstsein, in Wahrheit noch nicht einmal eine Intelligenz im engeren Sinne haben. Wenn dem aber so wäre, dann wären sie wohl am ehesten mit dem beschriebenen Menschentyp vergleichbar.

Der reiche KI-Papa

Vielmehr ist es so, dass auch bei KI-Sprachmodellen nicht wirklich klar ist, woher sie ihren umfangreichen Datenschatz haben – es entsteht nur immer mehr der Eindruck, dass nicht immer um Erlaubnis gefragt wurde, wenn es um die Verwendung der Trainingsdaten ging. Reiche Eltern haben die Large Language Models (LLMs) sowieso: OpenAI, das Mutterunternehmen von ChatGPT, wird finanziell von Microsoft unterstützt, Google buttert eifrig Geld in Bard und andere KI-Ergüsse.

Und wenn Menschen ihre Unwissenheit durch hohle Floskeln oder gar durch überzeugend vorgetragene Falschaussagen kaschieren, dann ist das am ehesten mit dem vergleichbar, was man in der KI-Szene als "Halluzinieren" bezeichnet: LLMs haben kein Wissen, sie können nicht denken, sondern sie reihen Wörter in jener Reihenfolge aneinander, die laut ihren Modellen am ehesten Sinn ergibt. Dass dabei oft ein Quark herauskommt, das hat sich in den vergangenen Monaten oft genug gezeigt.

Sie wollen also wissen, wie sie angesichts steigender Automatisierung weiterhin ihre berufliche Existenzgrundlage sichern, anstatt von einer Maschine ersetzt zu werden? Ganz einfach: Seien sie anders. Seien Sie kreativer als eine KI, seien Sie empathischer. Seien Sie menschlicher. Seien Sie nicht wie die KI und nicht wie der eingangs erwähnten Typen. Dann klappt's auch mit der sozialen Akzeptanz. (Stefan Mey, 14.8.2023)