Rita Falk Eberhofer
Bei "Guglhupfgeschwader" letztes Jahr war die Eberhoferkrimi-Autorin Rita Falk noch zufrieden.
IMAGO/Panama Pictures

In einem Interview mit dem "Spiegel" bedauert die deutsche Schriftstellerin Rita Falk, die mit ihren Landkrimis rund um den Polizisten Franz Eberhofer und seine Familie zur Bestsellerautorin wurde, dass sich die Filmreihe immer weiter von ihren Vorlagen entferne.

"Nicht mal die Mörder sind die gleichen"

"Ich habe das einige Male angesprochen. Es hieß dann immer: Film ist Film, und Buch ist Buch", sagte sie dem "Spiegel". Beim soeben im Kino angelaufenen "Rehragout-Rendezvous" seien die Änderungen jedoch zu massiv.

"Ich möchte, dass die Menschen da draußen wissen, dass es nicht richtig ist, wenn bei diesem Film im Abspann steht: 'Nach der Romanvorlage von Rita Falk'. Es stimmt einfach nicht. Alle, die mein Buch gelesen haben, merken es sofort und sprechen mich auch darauf an. Noch nicht einmal die Mörder sind die gleichen", sagt Falk.

Die Zusammenarbeit mit der Filmproduktionsfirma Constantin sei viele Jahre lang "großartig" gewesen. Man habe sich "gegenseitig befruchtet und beflügelt", doch irgendwann seien ihre Einsprüche "nicht mehr zur Kenntnis genommen" worden. Das Drehbuch zum neuesten Film habe Falk mehrmals korrigiert, doch ihre Vorschläge seien kaum eingeflossen: "Ich finde das Drehbuch unglaublich platt, trashig, stellenweise sogar ordinär. Ich bin echt traurig und habe in den letzten Tagen viele Tränen deswegen vergossen."

Dorfdepp statt Genie

Besonders der Sohn von Franz und Susi, Paul, weiche stark von der Buchvorlage ab. Falk war der Gegensatz zum Vater wichtig: "Deshalb ist er bei mir ein kleines Genie. Er spricht drei Sprachen, er geht zum Ballettunterricht. Das macht den Vater auf der einen Seite stolz, und auf der anderen Seite irritiert es ihn. Nichts davon hat der Paul im Film. Der Film-Paul ist einfach ein Dorfdepp." Auch der Männercamping-Ausflug in den Wald sei von Constantin frei erfunden worden.

Rehragout-Rendezvous
Diese Szene kommt nicht in Rita Falks Romanvorlage vor.
Constantin Film

"Ich will mich bei der Constantin für eine großartige Zeit bedanken. Aber als Autorin muss ich mich distanzieren von diesem Film", sagt Falk. Ob die weiteren Verfilmungen der Eberhoferkrimis bei Constantin bleiben, ist ungewiss. Falk steht dem "sehr skeptisch gegenüber".

Gute Zusammenarbeit betont

Am Freitag, einen Tag nach Erscheinen des "Spiegel"-Interviews, betonten Falk und die Constantin Film ihre eigentlich gute Zusammenarbeit. "Ich mag alle Vorgänger der Eberhofer-Filme ausgesprochen gerne, schätze die Zusammenarbeit mit Constantin Film sehr und finde den gesamten Cast perfekt", betonte Falk. "Was ich nicht mag, ist der aktuelle Teil. Das ist alles. Alles andere ist schlichtweg Blödsinn."

"Rita Falk ist eine außergewöhnliche Autorin mit einem feinen Sinn für ungewöhnliche Geschichten, skurrile Kriminalfälle und liebevoll gezeichnete Figuren. Wir schätzen sie und ihre Arbeit sehr", sagte wiederum Constantin-Chef Martin Moszkowicz der Deutschen Presse-Agentur in München. Die aktuelle Berichterstattung nannte er "bedauerlich, weil wir seit über zehn Jahren respektvoll und vertrauensvoll zusammenarbeiten". Als Produktionsfirma müsse Constantin "die Interessen aller an einer Verfilmung beteiligten Künstler respektieren und koordinieren", betonte er. "Das ganze Team rund um die Verfilmungen arbeitet stets mit sehr viel Leidenschaft und Sensibilität für die zugrunde liegenden Buchvorlagen an den Filmen, so selbstverständlich auch an 'Rehragout-Rendezvous'." (red, APA, 10.8.2023)