In Salzburg war die Feuerwehr bis Sonntagnachmittag im Einsatz, in Tirol mussten einige Keller und Garagen ausgepumpt werden. (Symbolbild)
APA/GEORG HOCHMUTH

Salzburg – Eine Gewitterzelle ist am Samstag gegen 20 Uhr über die Stadt Salzburg gezogen und und hat bis Sonntagnachmittag für rund 120 Einsätze der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr gesorgt. Die Einsatzkräfte waren gefordert, die Schäden des kurzen, heftigen Sturms von nur rund 15 Minuten zu beseitigen. Die orkanartigen Böen haben laut Feuerwehr viele Bäume abgerissen und umgeworfen sowie drei Dächer abgedeckt.

Sonntagfrüh gingen bei der Feuerwehr noch laufend neue Notrufe von erst jetzt sichtbar gewordenen Schäden ein. Verletzt wurde bei dem Unwetter laut ersten Informationen niemand. Zahlreiche Bäume sind umgestürzt und mussten von Dächern, Fahrzeugen und Straßen entfernt werden, Oberleitungen der Busse waren blockiert, hieß es von der Berufsfeuerwehr Salzburg Sonntagvormittag zur APA. Bei der Feuerwehr gingen Notrufe aus der ganzen Stadt ein, es kam sehr punktuell zu Schadensfällen. Bei den Einsätzen in den Nachtstunden wurde das Team der Berufsfeuerwehr von rund 85 Kräften und tagsüber von rund 35 Kräften der Freiwilligen Feuerwehr tatkräftig unterstützt, berichtete das Land Salzburg Sonntagnachmittag in einer Aussendung.

Wasser im Großen Festspielhaus

Am Flughafen kippten die starken Windböen ein Flugzeug auf. In das Große Festspielhaus trat Wasser ein, es gab wegen eines undichten Daches für manche Premierengäste eine Viertelstunde vor dem Ende der Verdi-Oper "Falstaff" eine kalte Dusche. Das Lepi Bad war am Sonntag aufgrund der Sturmschäden bis auf weiteres gesperrt, informierte die Stadt Salzburg Sonntagvormittag in einer Aussendung.

Reinigungs- und Aufräumarbeiten im Lepi Bad liefen bereist seit Sonntagfrüh auf Hochtouren. Das "ambitionierte Ziel" sei, dass das Bad am Feiertag am Dienstag wieder geöffnet werden könne, Teilflächen wie etwa der Kinderbereich müssten aber jedenfalls aus Sicherheitsgründen gesperrt bleiben. Die anderen Bäder, wie das AYA-Bad, das "Volksi" sperren laut Stadt Salzburg am Sonntag auf und können besucht werden.

Blitzeinschlag in Innsbrucker Gebäude

Am Samstagabend ging in Tirol im Zuge der starken Gewitter eine rund 40 Meter breite und zwei Meter hohe Mure auf die Straße ab, etwa 800 Meter weiter taleinwärts suchten sich die Erdmassen mit einem großen Stein ihren Weg erneut in Richtung Tal. Eine 19-jährige Autofahrerin ist dadurch auf der Kaunertaler Gletscherstraße im Tiroler Oberland zwischen zwei Muren eingeschlossen worden. Die Frau befand sich mit ihrem Pkw genau dazwischen, blieb jedoch unverletzt.

Die 19-Jährige konnte sich in einem Haus in der Nähe in Sicherheit bringen, dort soll sie auch die Nacht verbracht haben. Das Auto blieb laut Polizei unbeschädigt. Es gebe keine Hinweise darauf, dass sich weitere, gefährdete Personen in dem Bereich befinden würden, hieß es.

Die Gewitter führten außerdem in der Innsbrucker Innenstadt zu einem Blitzeinschlag in ein Gebäude. Laut Leitstelle Tirol wurde ein Glühen am Dach gemeldet, zu einem Brand kam es aber nicht. In Jerzens (Bezirk Imst) schlug ebenfalls ein Blitz in ein Gebäude ein. Darüber hinaus mussten von den Feuerwehren einige Keller und Garagen ausgepumpt werden, besonders betroffen war der Bereich rund um die Gemeinde Silz im Oberland, hieß es auf APA-Nachfrage. (APA, red, 13.8.2023)