
Das wirklich Beachtliche an diesem Mercedes ist seine elektrische Reichweite: Der Mercedes C 400 e ist ein Plug-in-Hybrid, kombiniert also einen klassischen Verbrenner mit einem Elektromotor. Dessen Batterie ist an der Steckdose aufzuladen. Mercedes verspricht eine Reichweite alleine mit dem Elektromotor von 110 Kilometern. Das ist, verglichen mit allen anderen Plug-in-Hybriden auf dem Markt, schon recht weit, und seien es in der Praxis 90 oder 100 Kilometer.
Zum Einsatz kommt ein klassischer Vierzylinder-Benziner mit zwei Liter Hubraum, der für sich 204 PS leistet. Ergänzt wird das Antriebssystem von einem Elektromotor, der noch einmal 129 PS beisteuert. Die Systemleistung beträgt also 313 PS, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 245 km/h. Die elektrische Höchstgeschwindigkeit liegt immerhin bei 140 km/h, mit dem Elektromotor ließe sich also auch auf der Autobahn fahren – was nur bedingt sinnvoll ist.
Beachtliche Beschleunigung
Die C-Klasse ist zwar kein Sportwagen und auch nicht in Ansätzen als solcher angelegt, die Beschleunigung von 6,1 Sekunden ist bei einer Limousine dieser Größe aber schon recht beachtlich. Die wahre Stärke ist aber der Komfort.
Als kombinierten Verbrauch gibt Mercedes 0,8 bis 0,6 Liter auf 100 Kilometer an, da ist logischerweise eine weite Strecke elektrisch gedacht. Sollte auf längeren Strecken der Strom ausgehen und der Antrieb auf den Verbrenner reduziert sein, verbraucht der Mercedes im Schnitt knapp über sechs Liter Benzin. Bei vorsichtiger Fahrweise. Dank Rekuperation wird Energie beim Verzögern oder bergab zurückgewonnen, die hilft beim Anfahren auch dann weiter, wenn keine Steckdose in Reichweite ist. Die Gesamtreichweite hängt natürlich von der Strecke ab, kann im Idealfall aber mehr als 800 Kilometer ausmachen.

Intelligente Planung
Alltagsstrecken (ohne das Land zu verlassen) lassen sich aber zum größten Teil rein elektrisch zurücklegen. Die Betriebsstrategie sieht den elektrischen Fahrmodus für die jeweils sinnvollsten Streckenabschnitte vor. Mit dem Navigationssystem lässt sich eine intelligente Planung bewerkstelligen, sie berücksichtigt Topografie, Geschwindigkeitsvorschriften und die Verkehrsverhältnisse für die geplante Route.
Wer die Rekuperationsleistung selbst beeinflussen möchte, kann das in den Fahrprogrammen (außer Sport) tun. Drei Stufen sind möglich. Im Programm D verbirgt sich das "One Pedal Feeling", wie wir es von reinen Elektroautos kennen: Nimmt man den Fuß vom Gaspedal, verzögert das Fahrzeug rein elektrisch so stark, dass die hydraulische Fußbremse gar nicht mehr benötigt wird. Auch die Assistenzsysteme geben eine Rückmeldung und unterstützen den Fahrer, wenn er etwa auf eine Kolonne oder eine Ampel zurollt: Der Wagen passt selbstständig die Geschwindigkeit an.
Der Mercedes C400 e 4matic steht mit 67.000 Euro in der Liste, der Testwagen kostete 83.000 Euro. Da sind dann schon ziemlich alle Positionen auf der Liste der Extras angekreuzt. (Michael Völker, 3.9.2023)