Aufnahme aus dem Bundesstaat Rio Grande do Sul.
AFP/AGENCIA RBS/MATEUS BRUXEL

Brasília – Die Zahl der Todesopfer durch einen Zyklon im Süden Brasiliens ist auf mindestens 37 gestiegen. Es seien "vier weitere Todesfälle" bestätigt worden, sagte am Mittwoch der Gouverneur des Bundesstaats Rio Grande do Sul, Eduardo Leite. Demnach handelt es sich um das Unwetter mit den meisten Toten in der Geschichte des Bundesstaats. Es gebe große Zerstörung in der betroffenen Region, ganze Gemeinden stünden unter Wasser, sagte Leite.

"Es war kein einfaches Jahr für Rio Grande do Sul. Aber unser Volk ist widerstandsfähig und stark, und wir stehen zusammen", sagte Leite. "Die Toten können nicht zurückgebracht werden, wir trauern um jeden Einzelnen. Wir werden den Familien jede Unterstützung zukommen lassen."

Video: Zyklon verwüstet Süden Brasiliens
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Überschwemmungen und Erdrutschungen

Der Wirbelsturm sorgte im Süden Brasiliens für Starkregen, der zu Überschwemmungen und Erdrutschungen führte. Insgesamt waren mehr als 25.000 Menschen in rund 60 Städten direkt von dem Unwetter betroffen, wie der Leiter des nationalen Katastrophenschutzes, Wolnei Barreiros, dem Fernsehsender Globo News sagte. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva bot die Hilfe der Bundesbehörden an. Bereits im Juni hatte ein Zyklon in Rio Grande do Sul gewütet. 16 Menschen kamen damals ums Leben. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen und sich in Sicherheit bringen, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete.

In der Kleinstadt Muçum am Fluss Taquari mussten Bewohner wegen der Überschwemmungen von Dächern gerettet werden, wie das Portal weiter berichtete. Auch Schulen, Geschäfte und Krankenhäuser waren überflutet. Die Stromversorgung wurde aus Sicherheitsgründen unterbrochen.

Angesichts der Wettervorhersagen beginne für die Einsatzkräfte ein Wettlauf gegen die Zeit, um die Menschen mit Booten oder Hubschraubern zu retten, sagte Leite. Die Böden seien aufgeweicht und die Flussbetten bereits voll, warnte der Gouverneur. Bereits im Juni hatte ein Zyklon in Rio Grande do Sul gewütet. 16 Menschen kamen damals ums Leben.

Brasilien wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von Wetterkatastrophen heimgesucht, die nach Ansicht von Experten durch den Klimawandel verstärkt werden. Im Februar starben im südöstlichen Bundesstaat São Paulo mindestens 65 Menschen, nachdem sintflutartige Regenfälle zu Überschwemmungen und Erdrutschungen geführt hatten. (APA, 6.9.2023)